Archiv der Kategorie ‘rückblick‘

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavik 2011 - Freitag, 14.10.2011

Sonntag, den 4. Dezember 2011

Murmansk (FI) : Hressingarskálinn (Hressó) (off-venue)

Murmansk @ Hressó

(http://www.myspace.com/murmansktheband)
Die Ankündigungs-Texte und auch die Hörmuster, welche zu der Finnischen Band „Murmansk“ zu hören waren, waren vielversprechend. Ich weiss nicht, ob es daran  lag, dass das Zelt hinter dem „Hressó“ zu dieser Uhrzeit noch nicht gut gefüllt war, oder an den vielen sehr guten Bands, die wir schon gesehen hatten. Auf jeden Fall, konnten mich die jungen Finnen nicht wirklich begeistern. Auch der Regenbogen-farbige Pulli des Gitarristen passte mir überhaupt nicht – ich bin keiner, der sich ein Urteil über Kleidung oder Mode erlauben würde, aber ich begrüsse Bands und Musiker, die sich wenigstens ein bisschen Gedanken darüber machen, ob die Kleidung optisch zur Musik passt…

Umso grösser die Vorfreude, darauf was uns am Abend noch erwartete…

Mugison (IS) : Harpa Norðurljós

Mugison @ Harpa

(http://www.myspace.com/mugison)
Wie schon im Bericht zum Vortag erwähnt, eines der Konzerte, auf das ich mich schon sehr gefreut habe. Da das „Harpa“ verschiedene Konzerträume beheimatet, konnten wir noch kurz in das Konzert von Einar Stray reinhören, bevor dann im Saal „Norðurljós“ Mugison auf dem Programm stand. Die Halle war schon sehr gut gefülltm, wir fanden aber doch einen guten Platz um das Geschehen auf der Bühne gut verfolgen zu können. Wie erwartet, boten Mugison und seine Band ein grossartiges Konzert. Rockiger als im kleinen Kex und dennoch fanden auch die intimen Momente seiner neuen, isländisch gesungenen Songs Platz.

Dann stand gleich die nächste Band an, auf die wir uns schon sehr gefreut hatten…

Reykjavík! (IS) : Bakkus (B-Waves)
(http://www.myspace.com/reykjaviktheband)
Von der Live-Qualität dieser grossartigen Band, waren wir schon im Vorjahr absolut beeindruckt. Also war klar, dass wir sie unbedingt nochmals sehen wollten.
Das kleine Bakkus war schon gestossen voll, als wir ankamen. Alle warteten schon auf die Band, als es hiess, sie würden später spielen und es käme jetzt erst noch eine andere Band. Schade - unser Zeitplan geriet ins Wanken…
Aber dennoch, auf diese Band lohnt sich das Warten. Als dann ca. 1 Stunde später Reykjavík! auf der Bühne standen, tönte die PA so komisch, dass bei mir gar keine grosse Freude aufkam, schade!

Und sowieso, ich wollte weiter um eine Bands zu sehen, von der mir von verschiedenster Seite vorgeschwärmt wurde…

HAM (IS) : Reykjavík Art Museum

HAM @ Reykjavík Art Museum

(http://www.facebook.com/svikharmurdaudi)
Bei der Band „HAM“ handelt es sich um eine Kult Band der Isländischen Kulturszene, welche schon Ende der achtziger Jahre aktiv war, dann lange pausierte und in den letzten Jahren wieder aktiv ist. Der Sänger der Band, Sigurjón Kjartansson ist zudem auch als Autor bekannt und war zusammen mit dem aktuellen Bürgermeister von Reykjavík, Jon Gnarr, Teil eines Comedy Duos. Hier stand aber keine lahme Alt-Herren Band auf der Bühne sondern eine Band, die so viel Power und Druck von der Bühne liessen, dass ich nur folgende Notiz in mein “Konzert-Büechli” schrieb:
HAM –mstein!! Grossartig.

(Fotos: Anita Steck / Text: Roger Rey)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavik 2011 - Donnerstag, 13.10.2011

Sonntag, den 27. November 2011

Mugison (IS) : Kex (off-venue)

Mugison @ KEX

(http://www.myspace.com/mugison)
Der Donnerstag startete recht entspannt; war unser erster „Pflicht-Termin“ doch erst um 17.00 in der Jugendherberge Kex. Zuvor hatten wir Zeit, das neue Konzertgebäude „Harpa“  in Ruhe zu bestaunen. Da wir uns bewusst waren, dass sehr viele Leute kommen würden, um Mugison zu sehen, wollten wir früh genug im Kex sein.
Und so kam es dann auch, immer mehr Leute drängten sich in den (schon voll scheinenden) Aufenthaltsraum der Jugendherberge. Kurze Ansage, dann legten Mugison & Band schon los. Eine tolle Mischung aus „alten Klassikern“ und einigen Songs aus dem neuen Album „haglél“ liessen die Zeit verfliegen und machten schon Lust, die Band im grösseren Rahmen, mit vollem Programm zu erleben.

Hier ein kleiner Ausschnitt:

Für das Abendprogramm hatten wir uns vorgenommen, unser Programm nicht zu straff zu organisieren und machten erstmals Halt in der stimmungsvoll eingerichteten Icelandair Lounge. Hier gab es für die Träger von Presse-Bändeln vergünstigte, bzw. Gratis-Getränke und kleine Showcases. Wir sahen den Auftritt von Prins Pólo. Da die anderen Bandmitglieder noch Konzerte hatten, traten sie „nur“ zu zweit auf, was aber super in die Lounge passte.

Prins Pólo @ Icelandair Lounge

Danach ging’s weiter… wir starteten mit einer, aus Estland stammenden Band:

Iiris (EE) : Nasa

Iiris @ NASA

(http://www.myspace.com/iirismusic)
Die eingängigen Songs waren ein entspannender Einstieg ins Abendprogramm. Die Sängerin sehr charmant. Doch als sie dann das erste Mal zum Publikum sprach, war rundherum ein Schmunzeln zu vernehmen… so klein und herzig wie sie aussah, so auch ihre Sprech-Stimme, jöööööö :-)

Mit der Zeit hatte das Konzert dann aber, für meinen Geschmack, doch etwas viel „Eurovision Song Contest-artiges“ und ich freute mich auf…

Lára (IS) : Nasa

Lára @ NASA

(http://www.lararunars.com/)
Klar, wir hatten schon 2 Auftritte von Lára & Band gesehen, aber noch nicht auf eine grossen Bühne und bei einem „richtigen“ Club Konzert. Das Nasa füllte sich zusehends und die Band mischte alte und neue Songs, sodass es ein richtiges „Best of“ Programm war, was auch der Stimmung sehr zuträglich schien. Das Publikum taute richtig auf und ging sehr gut mit. Was uns sehr freute, da wir wussten, dass Láras Manager Nick einen Kollegen aus London mitgebracht hatte, der schon  Künstler wie Grace Jones, Morcheeba, usw. unter Vertrag hat, und der sein Interesse an Lára & Band bekundete.

Zusammen mit Band und Management-Team gingen wir nach dem Konzert noch auf ein Bier und die Begeisterung des Londoner Gastes liess zu diesem Zeitpunkt schon auf eine zukünftige Zusammenarbeit schliessen – was dann auch ein paar Tage später beschlossen wurde. Ich wünsche den beiden Parteien eine erfolgreiche Zusammenarbeit und gratuliere hierzu.
Da wir durch Zusammensitzen und Bier trinken schon eine längere Pause hatten, machten wir uns erneut auf den Weg, zu…

Fist Fokkers (IS) : Amsterdam

Fist Fokkers

(http://www.myspace.com/fistfokkrock)
Das Duo Fist Fokkers hatten wir auch letztes Jahr schon live gesehen und waren sehr begeistert und auch amüsiert. Die 2 kamen mit Lämpli um den Körper auf die Bühne und machten mächtigen „Lärm“ (positiv!!!). Der Sänger und Gitarrist Úlfur A. Einarsson ist auch Sänger der Band “Swords of Chaos”. Eine Band, die auch ausserhalb Islands schon einige Anhänger hat.
Zurück aber zu den Fist Fokkers. Im Vorfeld des Konzertes hatten sie auf ihrer Facebook-Seite dazu aufgerufen, Songs anzugeben, deren Fist Fokker-Coverversion live gespielt werden sollten.
Da wir etwas früher dort waren, war der kleine Club “Amsterdam” noch nicht ganz gefüllt, so dass wir uns einen guten Platz vor der Bühne sichern konnten. Erst spielten sie ein paar ältere Songs, bis der Club dann ganz gefüllt war; dann “starteten” sie die Cover-Versionen Hitparade. Es kamen Songs wie “Sabotage” (Beastie Boys), “Nothing compares 2 you” (Prince, Sinéad O’Connor), “Don’t Speak” (No Doubt) und “Remember me” (Blueboy) in Fist Fokkers-typischer, ungehobelter Version - Selten so gelacht – ein grossartiges Konzert !

Dann raus & in Richtung Rathaus zu…

Secret Chiefs 3 (US) : Iðnó
(http://www.myspace.com/secretchiefs3)
Dies war die einzige, nicht Nordische Band, die ich mir unbedingt anschauen wollte. Secret Chiefs 3 sind eine Instrumental Rock-Band, deren Bandleader Trey Spruance kreatives Mitglied bei Mr. Bungle und teilweise auch von Faith no More war. Mr. Bungle-artig war dann auch die Musik. Die musikalische Vielseitigkeit und das präzise Zusamenspiel, die Stilbrüche und unerwartete Wendungen in den Songs machten diese Konzert zu einem Erlebnis.

Da dies nicht mehr zu toppen war und wir unser vielseitiges Tages-Erlebnis noch etwas “verdauen” wollten, beschlossen wir für diesen Abend kein weiteres Konzert mehr anzuschauen.

(Fotos: Anita Steck / Text: Roger Rey)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2011

Sonntag, den 20. November 2011

Nachdem wir 2010 begeistert aus Reykjavík zurückkamen, war uns eigentlich schon klar, dass wir 2011 wieder für das Airwaves Festival nach Island reisen würden, sofern Zeit & Geld dies erlauben würden. Da wir aber schon am Montag nach dem Airwaves wieder zurückfliegen mussten, wollten wir für das kommende Jahr auch etwas mehr Zeit einplanen, um Land & Leute noch etwas länger zu geniessen.
So kam es dann auch, dass wir für den Oktober 2011 2 Wochen Reykjavík buchten. Unser Gesuch um Presse-Pässe wurde angenommen und ich konnte damit beginnen, aus der bemerkenswert langen Liste an bestätigten Bands, die spannendsten Sachen rauszusuchen. Nicht einfach, bei dieser Fülle. Ebenso war mir bewusst, dass im Vorfeld des Festivals noch unzählige dazukommen würden und dann Vor Ort, nochmals viele weitere Bands angekündigt würden.
Um im Vorfeld schon etwas Zeit zu haben, sind wir am Samstag schon angereist und haben die Zeit in Reykjavík touristisch genützt und genossen. Wir hatten uns für dieses Jahr vorgenommen, nicht mehr so hektisch von Konzert zu Konzert zu hetzen um unsere Ferien etwas entspannter zu geniessen.
Ebenfalls wollten wir auch mehr Zeit haben, um diese mit Bekannten und Freunden in Reykjavík zu verbringen.
Die Vorfreude auf den Festivalbeginn wuchs von Tag zu Tag. Das Studieren des Airwaves-Programmheftchens und das Einrichten der heruntergeladenen Festival-App förderte dies zusätzlich und es war da schon klar, wir würden wieder von Club zu Club und von Konzert zu Konzert hetzen – zu gross und verlockend die Auswahl!!!  :-)

Reykjavík

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2010 (Sonntag 17.10.2010)

Sonntag, den 28. November 2010

Wir hatten uns für den Sonntag eigentlich keinen Plan gemacht, hatten uns einfach vorgenommen, am Abend das Eine oder Andere Konzert anzusehen. Den Tag haben wir mit touristischen Dingen wie Shopping usw. verbracht. Im Facebook war dann gegen Abend zu lesen, dass im Club „Venue“ eine Art „Austrinkete“ und Abschluss-Konzert mit 3 Bands stattfinden werde und am Anfang Freibier ausgeschenkt würde.
Uns war klar, dass man da früh dort sein musste, da die sich die Nachricht mit dem Freibier sicherlich sehr schnell in der überschaubaren Hauptstadt rumsprechen würde. Also, auf ging’s…

Reykjavik! (IS) : - Venue
(http://www.myspace.com/reykjaviktheband)
Wir waren wirklich früh, die Bands waren noch am Soundcheck. Unser Ziel war, die Band Reykjavik!, die uns am Donnerstag wirklich sehr begeistert hatte, nochmals Live zu erleben. Wir hatten Glück, sie waren als erste Band des Abends angesagt. Der Club viel kleiner, aber wie schon am Donnerstag zündete die Band ihr Live-Feuerwerk punktgenau auf Konzertbeginn. Die Energie sprang sofort auf das Publikum über und Sänger und Frontmann Bóas kletterte den Lüftungsrohren entlang, ging in’s Publikum und riss noch die letzten Zögerer mit. Die energiegeladene Live-Präsenz der gesamten Band und insbesondere die 2 neuen Songs „Cats“ und „Internet“ waren wieder unsere absoluten Highlights.

Wir wollten dann noch weiter, um ein weiteres Konzert zu sehen…

Pål Moddi Knutsen (NOR): - Hemmi & Valdi
(www.myspace.com/moddimusikk)
Was wir für einen entspannenden Ausklang des absolut tollen Festivals geplant hatten und uns auch noch von „Moddi“ verabschieden wollten scheiterte dann aber am absolut überfüllten Lokal und der langen Schlange davor. Vielleicht auch besser; mussten wir am Montag um 04.30 aufstehen um rechtzeitig für unseren Rückflug am Flughafen zu sein.

(Bericht: Roger Rey)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2010 (Samstag 16.10.2010)

Sonntag, den 28. November 2010

Nive Nielsen & the Deer Children (GL): - Havarí (off-venue)
(http://www.myspace.com/nivenielsen)

Nive Nielsen @ Havarí

Unser Programmheftchen kündigte das Konzert von Nive Nielsen an als: „Nive Nielsen and your morning coffee“ – genau das was wir gebrauchen konnten.
Nicht nur Nive und ihre Band wirkten aufgrund der Uhrzeit noch etwas zerknittert; auch unter den Besuchern waren offensichtlich einige, die noch nicht im Bett waren. Der fies nieselnde Regen trug sicherlich mit dazu bei, dass sich das Havarí sehr rasch gefüllt hatte. Dies tat aber der Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil – für 11.00 morgens waren schon schön viele Leute anwesend und die Stimmung konzert-typisch laut und gut. Band und Zuschauer waren froh, hatte sich das Früh-Aufstehen sehr gelohnt und es wurden viele Nive Nielsen CD’s verkauft.

Da wir danach mal wirklich Zeit hatten, nützten wir diese um etwas einzukaufen und durch Reykjavik zu flanieren. Bis dann aus einem Hinterhof Live-Musik ertönte… also schnell nachsehen:

Biggi Bix (IS) : - Nikita  (off venue)
(http://www.myspace.com/biggibixmusic)

Biggi Bix @ Nikita

Da wir aufgrund des anhaltenden Regens nur wenig dieses Konzertes gesehen hatten; kann ich hierzu kaum etwas erwähnen.
Unser nächster „Fix-Termin“ waren dann…
200 (FO): - Sjoppan (off venue)
(http://www.myspace.com/200baby)

200 @ Sjoppan

Sjoppan ist ein Coiffeur-Laden im ersten Stock. Als wir knapp aber pünktlich dort ankamen, waren wir überrascht, die halbe Band und weitere Färöer-Musiker noch vor dem Laden zu sehen. Es fiel auf, Bassist Mikael war noch nicht da, dafür wirkte die restliche Band etwas nervös. Bis dann ein Auto auf der anderen Strassenseite hielt und Mikael raussprang. Sein Flieger hatte Verspätung und er musste sich einen Mietwagen nehmen um noch rechtzeitig anzukommen. Da er kein Isländisches Kleingeld hatte, übernahmen wir das „füttern“ der Parkuhr und die Band konnte sich kurz einrichten. Auf dem Stuhl neben der improvisierten Bühne wurde noch ein Haarschnitt fertiggemacht und Sänger Niels Arge Galán bot den Zuschauern  an, ihnen nach dem Konzert gratis die Haare zu schneiden. Laut und ruppig, wie es sich für die Färöer-Band gehört rockten sie den Frisöör.

Und weiter ging’s…
Króna (IS): - Faktorý
(http://www.myspace.com/kronaband)

Króna @ Faktorý

Vor dem Faktorÿ ging es noch eher ruhig zu und her; es war auch noch relativ früh. Drinnen waren schon einige Besucher, die auf den Auftritt von Króna warteten, als uns Biggi (Sänger und Gitarrist von Króna) winkte und wir uns zu ihm setzten. Hier merkte man schnell, dass er schon viele Jahre Live-Konzert-Erfahrung hat. Er wirkte gut gelaunt und sehr entspannt, bis er sich dann verabschiedete um die Instrumente fertigzumachen. Das Fabrikgebäude füllte sich immer mehr und die ersten Töne von Króna durchbrachen das Gesprächs-Durcheinander. Es war schon witzig, Biggi‘s Stimme tönte genau so, wie ich sie von den CD’s seiner alten Band „Maus“ kannte, einfach zu anderen, moderneren Songs. Leider hatte die Band etwas mit Soundproblemen zu kämpfen, was sie aber sehr souverän meisterten und uns und das restliche Publikum begeisterte.
Nach dem Konzert fand Biggi noch Zeit für ein Bier, bevor er weiter musste - Er war noch als DJ für eine Hochzeit gebucht; that’s Rock’nRoll !!!

Wir gingen dann auch weiter, hatten mit Nive Nielsen und ihrem Freund und  Mit-Musiker Jan de Vroede abgemacht, dass wir uns an folgendem Konzert treffen werden…

Apparat Organ Quartet (IS) : - Nasa
(http://www.myspace.com/apparatorganquartet)
Das Nasa war schon sehr gut gefüllt, als wir dort angekommen waren und viele Leute säumten den Eingangsbereich und wollten auch noch reingelassen werden. Pressebänder sie dank, kamen wir schnell in den Club und konnten noch die letzten Songs der Engländer „Mount Kimbie“ anschauen und miterleben wie euphorischen das Quartet um den Musiker und Komponisten Jóhann Jóhannsson begrüsst wurde. Mit gewaltigem Orgelsound und einer Kraftwerk-ähnlichen Liveperformance vermochten sie das Publikum zu begeisterten und eine unglaubliche Stimmung kam auf.
Der Laden war so gefüllt, dass ich mich entschloss, draussen etwas frische Luft zu schnappen. Als  ich plötzlich Björk in der Menge vor dem Nasa ausmachen konnte, fiel mir wieder ein, dass ihr ehemaliger Sugarcubes Bandkollege Einar Örn Benediktsson mit seinem Projekt Ghostdigital und der Band Sudden Weather Change in einem nahen Club gleich beginnen werden. Und siehe da: sie ging in die gleiche Richtung. Wir tranken am Nebentisch noch ein Bier. (wer sich jetzt sagt: „jaja, Björk getroffen – zeigt Fotos!!!“ – Wir hatten es versucht, obwohl sehr gut gelaunt und sehr freundlich, teilte sie uns mit, dass es ihr lieber wäre, keine Fotos zu machen…tja Schade…

Aber für weitere Fotos hatten wir uns vorgenommen:

Robyn (SE): - Reykjavík Art Museum
(http://www.myspace.com/robynmyspace)

Robyn @ Reykjavík Art Museum

Dies war der Ort, an dem all die Grossen aufgetreten sind. (Hurts, Efterklang, Amiina, Bombay Bicycle Club, usw.) Dem entsprechend gross auch der Andrang. Die Schlange vor dem Eingang reichte bis ans Ende des Gebäudes. Wir waren schnell drinnen, mussten dafür aber sehr lange auf die Schwedische Sängerin, die schon im Vorprogramm von Madonna aufgetreten ist, warten. Stars halt…
Für unseren Geschmack wars dann aber etwas zu kommerziell. Dem Publikum hats aber sehr gut gefallen und ein paar schöne Fotos hat es auch gegeben.
Es hätte noch viele spannende Konzerte an diesem Abend gegeben, wir hatten uns aber für etwas Schlaf entschieden – man ist halt auch nicht mehr soo jung…

(Bericht: Roger Rey; Fotos: Anita Steck)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2010 (Freitag 15.10.2010)

Sonntag, den 7. November 2010

Bedroom Community  (IS) feat. Pål Moddi Knutsen (NOR): - Kaffibarinn
(http://www.myspace.com/moddimusikk)

Moddi @ Kaffibarinn

Freitag liessen wir es etwas ruhiger angehen… auf dem Programm stand die Bedroom Community, sprich Valgeir Sigurðsson alias Bedroom Community zusammen mit Pål Moddi Knutsen, dessen Album „Floriography“ er ja auch produziert hatte. Sofort war spürbar, dass Valgeir die Songs und deren Charakter sehr gut kennt und versteht, mit feinen elektronischen Elementen reicherte er Moddis Musik an und betonte zurückhaltend feine Nuancen in dessen Musik.

Danach stand uns der Sinn nach einem Stilbruch; auf zu:

Angist (IS): - Sódóma
(http://www.myspace.com/angisttheband)

Angist @ Sódóma

Schon beim Eintreffen vor dem Sódóma waren die heruntergestimmten Gitarren und die dazugehörigen Stimmen zu vernehmen. Ein Lieferant lieferte gerade neues Bier an. Es war klar; hier startet heute die harte Fraktion durch… Drinnen etwa das selbe Bild, junge Menschen mit langen Haaren und Bärten, in Lederjacken gekleidet, richteten die Bühne ein. Auf der Raucher-Terrasse stand ein 2 Meter grosser Wikinger, der gerade dann die Blache (die den Regen der letzten Tage abgehalten und gesammelt hatte) kippte - als meine 1.60 grosse Person untendurch ging. Ich habe mir aber jeden Kommentar diesbezüglich verkniffen und ebenfalls eine Zigarette angesteckt.
Dann ging’s dann aber drinnen auch schon los. Die zwei gestylten Gitarren-Fröleins, der stämmige Bassist und der haarige Mann am Schlagzeug gingen mächtig zur Sache. Erstaunt über die Stimme der einen, doch sehr schlanken Dame (JA, wir haben’s gesehen; es ist eine Frau die da singt!!!) und die temporeichen Songs, schüttelten auch wir unsere spärlichen Haare.

Nach so viel „angry“ und „hate“ waren wir wieder bereit für den nächsten Stilbruch, mit:

Mugison (IS): - Iðnó
(http://www.myspace.com/mugison)

Mugison @ Iðnó

Und genau diese Art Stilbruch ist bei Mugison vorprogrammiert – nämlich in seinen Songs.
Mugison (Örn Elías Guðmundsson) ist einer der kreativsten und schrägsten Personen der neuen Isländischen Musikszene. (Es kommt ja nicht von ungefähr, dass zwei seiner Alben bei Mike Pattons (Faith no More, Mr. Bungle, Fantomas) Label „Ipecac“ erschienen sind.
Sein Auftritt begann damit, dass er jedem seiner Mit-Musiker einen Kuss aufdrückte. Auch seinem Gitarristen Petur Bén, den wir mit seinem Solo-Programm schon gesehen hatten.
Bei vielen Konzerten trugen die Isländischen Musiker dem internationalen Publikum Rechnung und hielten sich an die Englische Sprache. Nicht so Mugison – er sprach die ersten Worte nur auf Isländisch, bis er dann das Publikum fragte, wer denn Isländisch- und wer „nur“ Englisch verstünde.
Ein Grossteil meldete sich darauf bei „Englisch“. – Mugison fuhr daraufhin konsequent in Isländisch fort und ich war mir sicher, dass er irgendeinen „unsauberen“ Witz über das unverstehende Publikum machte – die Isländer jedenfalls lachten freudig.
Wir ebenso, aber insbesondere wegen seiner Musik, die riesig Spass machte. Schräg und abwechslungsreicht sang, krächzte und schrie er durch die Songs, welche allesamt viel rockiger als auf CD daherkamen. Es mag auch daran liegen, dass Gitarrist Petur Bén eine unglaubliche Spielfreude an den Tag legte. Das Ganze wurde dann noch gesteigert, als der glatzköpfige „Gunni“ von der Isländischen Band „Dr. Spock“ mit einer Flasche Bier und einer Flasche Schnapps auf die Bühne kam, um sich beim drauf folgenden Song schreiend am Boden zu wälzen, sich dabei ins Gesicht schlug und in beachtlichem Tempo die zwei Flaschen beinahe leerte. Für den letzten Song holte sich Mugison dann einen Mädchenchor auf die Bühne, welcher ihn mit lieblichen Stimmen begleiteten. Stilbruch eben!!!

Daraufhin waren wir reif für etwas Peace and Lööve - mit Reggae aus Island:

Hjálmar (IS): - Nasa
(http://www.myspace.com/hjalmarmusic)

Hjálmar @ NASA

Kurz vor dem Betreten des Clubs trafen wir noch Mária, die wir schon von unserem letzten Island-Besuch kannten zusammen mit ihrem Mann „Kiddi“ - Gitarrist bei Hjálmar und ein gefragter Produzent und Gastmusiker aus der Musikszene in Reykjavik, der recht entspannt wirkte und langsam in Richtung Bühne musste. – Reggae eben…
Pressebändel sei Dank; sind wir schnell an der grossen Schlange der wartenden Leute vorbeigekommen und konnten uns ein angenehmes Plätzchen in dem schon gut gefüllten Club suchen. So rasant wie sich der Club füllte, merkten wir schnell – die kennt man hier!!!
Schon von den ersten Tönen an, war das Publikum voll mit dabei, sangen die Texte mit (die, die Isländisch verstanden hatten) und es herrschte eine unbeschreiblich fröhliche und ausgelassene Stimmung im Saal,  (da kann man gut entspannt sein, vor dem Konzert…) die auch auf alle “nicht-isländisch-verstehenden” Leute sofort übergesprungen ist. – Ein sehr tolles Konzert!!!

Da sich dieser Abend kaum noch toppen liess, machten wir uns auf den Weg in unser Appartement.

(Bericht: Roger Rey; Fotos: Anita Steck)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2010 (Donnerstag 14.10.2010)

Montag, den 1. November 2010

Für den heutigen Tag war unser Konzertkalender gut gefüllt mit Bands, die wir uns vorgenommen hatten.  Zum Glück spielten viele Musiker tagsüber noch in sog. off-Venues (kleine Restaurants, Buchläden, Schwimmbad, CD-Shops, Coiffeur-Laden usw.)  sodass man sich noch viiiel mehr Konzerte ansehen konnte…

sodann am Donnerstag um 14.00 Uhr:
Pål Moddi Knutsen (NOR): - Nordic House (off-venue)
(http://www.myspace.com/moddimusikk)

Moddi @ Nordic House

Der Saal des Nordic Houses erinnerte etwas an eine Schul-Aula. Es stand ein Piano drin und bot viele Sitzplätze. Diese waren schon gut besetzt, als wir nach gut 20 minütigem Fussmarsch angekommen waren. Sicher; viele waren extra wegen Pål Moddi Knutsen gekommen – einige waren aber einfach sitzengeblieben. Zuvor hatte Ólafur Arnalds gespielt.
Obwohl  „Moddi“, der junge, blond-zauslige Norweger noch nie am Airwaves gespielt hatte, schienen ihn viele Leute zu kennen. Es mag daran liegen, dass er sein Album „Floriography“ mit dem Isländischen Produzenten Valgeir Sigurðsson in dessen Studio aufgenommen hatte.
Da wir Pål Moddi Knutsen bis anhin immer im Duo mit der Cellistin Ofelia Østrem Ossum gesehen hatten, waren wir gespannt, wie seine Musik in dieser „Gross“-Besetzung wirken würde. Er begann mit dem Song „Ardennes“ mit Akkordeon, dazu kamen: Bass, Percussion, Geige & Cello. Es war absolut still im Raum. Einzig das Klicken der Foto-Apparate und das Zippen der Klettverschlüsse der Winterjacken waren neben der Musik zu hören. Die Songs gewannen aufgrund der Instrumentierung an Dichte, ohne die Intimität der Stücke zu verlieren.  Nach gut 40 Minuten war das Konzert schon zu Ende und wie im Nordic House anscheinend üblich, hatte sich Pål den Fragen des Publikums zu stellen. Es kamen aber relative wenige, spannende Fragen, sodass dann schon die Umbauten für das nächste Konzert begannen.
Da Pål und Band auch schon bald weiter mussten, hatten wir nur kurz Zeit „Hallo“ zu sagen und ein paar Worte zu wechseln. Er selber war über seinem Auftritt nicht ganz zufrieden. Es sei sehr hektisch gewesen; sie seien kaum in Island gelandet – schon mussten sie für dieses Konzert auf die Bühne – und jetzt schon gleich weiter zum nächsten Soundcheck.

Wir hatten etwas Zeit, gingen gemütlich dem See entlang zurück in Richtung Zentrum.
Da wir noch mit Biggi, (Birgir Örn Steinarsson) dem Sänger, Gitarristen einer meiner ersten Isländischen Lieblingsbands „Maus“ abgemacht hatten ging’s auf ein Bier ins „Kaffibarinn“.

Danach weiter…

Nóra (IS): - Bókabúð Máls og menningar (off-venue)
(http://www.myspace.com/noraband)

Nóra @ Bókabúð Máls og menningar

Die junge Band Nóra hatten wir im Sommer zufällig Live in einem kleinen Restaurant in Isafjordur gesehen. Ihre Musik erinnert teilweise etwas an Arcade Fire hat aber dennoch eine sehr Eigene, typisch Nordische Komponente. Ihr erstes Album „Er einhver að hlusta?“ hatten wir uns damals gleich gekauft. Die 5-köpfige Band um die Geschwister Egill Viðarsson (Gesang, Gitarre, Keyboards) und Auður Viðarsdóttir (Gesang, Keyboards) hatte eben erst begonnen, sodass wir in den Genuss des ganzen Konzertes kamen. Das Ambiente der Buchhandlung (welche „normal“ geöffnet hatte) war speziell. Jedoch kaum jemand schien sich noch für Bücher zu interessieren; die junge Band begeisterte neben den Musik-interessierten auch die Lese-Ratten.

Danach weiter…
Steindór Andersen & Hilmar Örn Hilmarsson (IS):  - 12 Tónar (off-venue)
(http://www.youtube.com/watch?v=0O3MoikBV90)

Steindór Andersen & Hilmar Örn Hilmarsson @ 12 Tónar

Der Fischer und Bootskapitän Steindór Andersen, mag einigen aus dem Film „Screaming Masterpiece“ oder auch sonst durch seine Zusammenarbeit mit Sigur Rós bekannt sein. Sein Stil „Rímur“ (eine Art Sprechgesang in dem Reime und Gedichte vorgetragen werden) existiert seit dem 14 . Jahrhundert und wir auch heute noch von jungen Isländischen Bands in moderne Sound eingebunden.
Musikalisch untermalt wurden seine „Rímur“ durch Hilmar Örn Hilmarsson, der schon diverse Auszeichnungen für von ihm komponierte  Filmmusiken erhielt.
Der kleine (aber Feine) Plattenladen schien aus allen Nähten zu platzen. Es war klar; hier sind zwei Grössen der Isländischen Musikszene am Werk. Leider nur durch die Türe – mit einem Fuss noch im Lokal konnten wir der Vortragung zuhören und dennoch lauschten wir wie gebannt diesem Stück Isländischer Kultur.  Grossartig!

Da wir gerade noch etwas Zeit hatten…
Pål Moddi Knutsen (NOR):  -  Bókabúð Máls og menningar (off-venue)
(http://www.myspace.com/moddimusikk)

Moddi @ Bókabúð Máls og menningar

Auch hier wieder; der zasulige Norweger und seine Band liessen die Anwesenden schnell vergessen, dass man sich in einem Buchladen befindet. Das Publikum war begeistert.

Unser Plan für den Abend sah dann vor, die Bands Kimono und Reykjavik! im Club “Nasa” zu sehen. Da sich am Vorabend eine lange Schlange vor dem Eingang zum Club gebildet hatte, wollten wir etwas früher dort sein und wurden begeistert von:

Fist Fokkers (IS): - Nasa

(http://www.youtube.com/watch?v=cmPC-Qvvx88)
(http://www.myspace.com/fistfokkrock)

Fist Fokkers @ NASA

Kaum waren wir (noch viel zu früh um Kimono zu sehen) im Nasa, wurden wir durch den Auftritt eines absolut energie-geladenen Duos überrascht. Kurz im Programmheft nachgeschlagen:  die Band heisst “Fist Fokkers”. Die 2 Jungs, ( Úlfur – Gitarre, Gesang und Kári – Schlagzeug) die ihren nackten Oberkörper mit leuchtenden “Lämpli” schmückten legten sowas-von-los, wir waren begeistert!
Úlfur sang, schrie, räusperte und gab sonst noch Geräusche aller Art von sich, streichelte und schlug seine Gitarre fast gleichzeitig. Grossartig. Beim letzten Song tauchte dann noch eine Bläsergruppe auf der Bühne auf (in gebügelter Uniform, wie wir’s von den Musikvereinen kennen) dieser Mix liess das Ganze noch kurioser wirken.
Noch das Pfeifen in den Ohren ging’s dann fast nahtlos weiter:

Kimono (IS): - Nasa

(http://www.myspace.com/kimono)

Kimono @ NASA

Die Kanadisch-Isländische Band Kimono konnten wir schon wärend unserer Sommerferien bei einem Konzert im Sódóma entdecken. Also freuten wir uns, diese zum zweiten Mal live in Island zu erleben. Die drei Musiker: Alex – Gesang, Gitarre, Gylfi – Gitarre, Bass, und Kjartan machen grossartige, gitarrenlastige Rockmusik. Wen ich wünschen könnte, müssten sie (nur meine Meinung) zusätzlich einen Sänger finden, denn Sänger Alex ist mit dem anspruchsvollen Gitarrenspiel genügend ausgelastet, wodurch die Sänger-und Frontmann Figur etwas fehlt.

Dann kurzer Umbau für…

Reykjavík! (IS): - Nasa
(http://www.myspace.com/reykjaviktheband)
(http://www.myspace.com/reykjaviktheband/videos/video/106862166)

Reykjavík! @ NASA

Ein Blick nach hinten genügte, um zu wissen, dass der Club jetzt wieder absolut voll war.
Kaum hatten die sechs Musiker ihre Instrumente umgehängt und eingestöpselt überrollte eine Sound- und Energie-Welle das ganze Lokal. Vom ersten Ton an hatte diese Band das Publikum fest im Griff. Frontmann-, Hauptsänger- und Publikumsspringer Bóas, peitschte die Menge an, sprang in das Publikum, riss die Leute der vorderen Reihen mit sich, streckte ihnen das Mikro hin mit der Aufforderung reinzuschreien. Das ganze in einer Lautstärke die hiesige Konzertveranstalter erschaudern liesse.
Als es plötzlich still wurde, wurde uns erst bewusst – 45 Minuten sind um, das Konzert zu Ende. Schade!!! So schnell können 45 Minuten vergehen. Wir hatten Reykjavík! bisher schon ab CD gekannt – aber live ist’s nur grossartig. Insbesondere die zwei neuen Songs, “Internet” und “Cats” die noch nicht auf einem Album vertreten sind, werden sicherlich noch lange zu unseren Highlights zählen.

Zeit für einen erneuten Stilbruch und draussen den Ohren etwas Ruhe zu gönnen…

Nive Nielsen & the Deer Children (GL): - Hemmi & Valdi (off venue)
(http://www.myspace.com/nivenielsen)

Nive Nielsen @ Hemmi & Valdi

Die charmante Grönländerin Nive Nielsen und ihr Freund Jan de Vroede, durften wir schon wärend ihrem Konzert am diesjährigen OpenAir St. Gallen persönlich kennenlernen. Klar also, dass wir in’s kleine, heimelige Hemmi & Valdi Lokal gingen um sie erneut live zu sehen.
Zeitlich etwas knapp und leicht erkältet (sowas kann auch nur einer Grönländerin passieren – sie hatte sich zuvor in Kalifornien erkältet :-)  ) machten sich die fünf Musiker daran, ihre kleines Eck so einzurichten, dass jeder noch so knapp Platz hatte. Da das Lokal für nur ca. 50 Leute Platz bot, war es schnell sehr voll – was man auch an den schwitzenden Fenstern unschwer erkennen konnte.
Sängerin/Gitarristin Nive begrüsste das Publikum mit einem scheuen: “hi, we are Nive Nielsen and Band and we’re from Greenland. Nice to see you here”. Mit ihrem vielseitig inspirierten Mix aus Pop, Folk, Country und Indie-Elementen hatten sie das Publikum schnell begeistert. Es war spannend, nach dem Auftritt auf der Sternenbühne (die ja, obwohl die kleine OpenAir-Bühne, doch recht gross ist) die Band in diesem intimen Rahmen zu erleben. Ein weiteres Konzert dass sehr viel Freude machte.

Dann wieder zurück in Richtung Zentrum…

Harry’s Gym (NOR): - Sódóma
(http://www.myspace.com/harrysgym)

Harry’s Gym @ Sódóma

Die Band aus Oslo war uns gänzlich unbekannt. Beim durchgehen der Bands hörten wir vorab in einige ihrer Songs und beschlossen, dass wir, wenn nichts dazwischen kommt, uns die Band ansehen möchten. Die Frontfrau Anne Lise Frøkedal und ihre drei Norwegischen Mitmusiker spielten einen gefallenden Mix aus härteren Rockgitarren mit poppig, eingängigen Melodien. Da wir aber an diesem Tag schon so viel Musik gehört hatten, war aber die Aufmerksamkeit leider etwas geschwunden und wir beschlossen, dass dies unser letztes Konzert für diesen Abend (obwohl mittlerweile war es schon früher Freitagmorgen) sein sollte.

(Bericht: Roger Rey; Fotos: Anita Steck)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2010 (Mittwoch 13.10.2010)

Montag, den 1. November 2010

Sakaris (FO) bzw. Marius (FO): - Havarí (off-venue)
(http://www.myspace.com/mariusband)

Marius (FO) @ HavaríDa am Mittwochnachmittag noch nicht so viele Konzerte angesagt waren, wollten wir unser Airwaves-Abenteuer mit einer Färöer Band starten. Beim charmanten CD-/LP Laden Havarí angekommen, waren wir überrascht. Anstelle der angekündigten „Sakaris“ baute Marius (ebenfalls FO) gerade die Instrumente auf. Da wir seine Bandmitglieder Brandur (Drums) und Heðin (Gitarre) schon länger kennen, fragten wir bei denen nach. Es hiess, „Sakaris“ hätten krankheitshalber absagen müssen. Sodass jetzt sie die ausgefallenen Termine zusätzlich noch übernehmen würden.

Nach kurzer Zeit begannen sie dann, und stellten vorwiegend neue Songs aus ihrer EP „Masses“ vor.

Die 5-köpfige Band: Hans Marius Weihe Ziska (Gitarre, Gesang), Heðin Ziska (Gitarre), Sveinur Gaard Olsen (Xylophon, Background Gesang und andere Instrumente), Brandur Jacobsen (Schlagzeug) und Bjarki Meitil (Bass) musste eng zusammenrücken, damit es für die interessierten Zuschauer genügend Platz hatte. Die ruhigen, folkigen Songs kamen beim Publikum sehr gut an und man konnte auch der Band ansehen, dass sie viel Freude hatte, an diesem speziellen Ort zu spielen.
Ein slowakischer Journalist meinte dann auch nach dem Konzert: „dies ist ein grossartiger Auftakt in ein hoffentlich spannendes, entdeckungsreiches Airwaves Festival“.

Lára Rúnars (IS): - Nasa
(http://www.myspace.com/lararunars)

Lára @ NASA

Die in Reykjavík geboren und aufgewachsene Lára kam schon sehr früh zur Musik; durch ihren Vater, der bei der legendären Isländischen Band „Grafík“ spielte. 2003 veröffentlichte sie ihr erstes Album „Standing Still“. Wenn sie nicht gerade auf Tour oder im Studio ist, ist sie Abteilungsleiterin in einem grossen CD-Geschäft in Reykjavík. So kam es dann auch, dass wir schon am Vortag das Vergnügen hatten, Lára Rúnars kurz kennenzulernen.
Es war uns klar, dass wir sicher ein Konzert von ihr sehen wollen – also ab ins „Nasa“.
Das „Nasa“ (eines der grösseren Konzertlokale) war schon gut gefüllt und es herrschte eine tolle Stimmung. Erst betrat die Band, dann die bunt gekleidete Lára die Bühne. Sie starteten gleich mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums „Surprise“ – aus dem auch die meisten folgenden Songs stammten. Z.B. der live viel druckvollere Song: „Honey, you’re Gay!“ oder das ansteckend, fröhliche „In Between“. Stimmlich erinnerte sie stellenweise an Cyndi Lauper, manchmal an Marit Larsen, teilweise (nicht nur optisch) auch an die Engländerin Toyah.
Begeistert von ihrem Konzert ging’s weiter …

Pétur Ben (IS): - Sódóma

(http://www.myspace.com/peturben)

Pétur Ben @ Sódóma

Leider sind wir etwas spät beim Sódóma angekommen. Zum Glück hatten wir Presse-Eintritte, sodass wir an der wartenden Masse vorbei - überhaupt noch ins über-volle „Sódóma“ reinkamen.
Drinnen war das Konzert schon im vollen Gange. Pétur & seine Band hatten das Publikum mit Spielfreude, tollen Songs und kraftvoller live Performance in ihren Bann gezogen. Wir hörten leider nur noch 3 Songs, die aber allesamt Spass machten.
Daraufhin grosses Geläuf; ein Teil des Publikums verliess den Club – neue kamen dazu. Wir blieben vorerst für:

Ólafur Arnalds (IS): - Sódóma
(http://www.myspace.com/olafurarnalds)
Stilbruch!!! Schon gleich zu Beginn, teilte der unscheinbare, scheue Musiker dem Publikum mit, dass dies wohl eines der ruhigsten Konzerte des ganzen Festivals sein würde – so war es dann auch.
Der 23-jährige Multi-Instrumentalist und Filmmusik-Komponist, der schon Schlagzeuger in einer Hardcore-Metalband, schon Banjo, Piano & Gitarre bei einem Singer-Songwriter Projekt spielte und schon tolle, Sigur Rós-ähnliche Kompositionen für Filme schrieb, wurde durch eine Band unterstützt deren Instrumentierung eher an ein Klassik Konzert erinnerte.
Sphärisch, stimmungsvoll und sehr detailverliebt liessen sie Ton für Ton Stimmungen erzeugen.
Wir gingen dann gegen Ende an die frische Luft, machten uns auf an ein weiteres Konzert…

Reptilicus (IS): - Faktorý
(http://www.myspace.com/reptilicusonline)
Glücklicherweise hatten etwas weniger Leute den Weg ins Faktorý gefunden. Nach den Konzerten im Sódóma, sehr angenehm, problemlos an die Bar zu kommen und sich etwas frei im Club zu bewegen. Unser Airwaves-Programmheftchen hat uns mit Reptilicus ein lärmiges, Industrial-Konzert schmackhaft gemacht. Grosse Vorfreude auf einen weiteren Stilbruch. Als die doch lange andauernden, technischen Probleme behoben waren, vermochte uns das Gehörte aber nicht zu begeistern (kein Wunder – hatten wir schon viele gute Musik gehört).

(Bericht: Roger Rey; Fotos: Anita Steck)

Grand Avenue live @ Gare de Lion Wil (02.05.2010)

Montag, den 3. Mai 2010

Grand Avenue live @ Gare de Lion Wil

Nach dem Konzert in Zürich hatte ich Marc angefragt, ab es möglich wäre, mit unseren Auszubildenden (angehende Tonträger –und Musikalienhändlerinnen) zum Soundcheck zu kommen, damit diese einen kleinen Einblick hinter die Kulissen eines Konzertabends bekommen könnten.
“You’re very welcome” seine Antwort.

So kam es, dass wir schon um 17.00 Uhr vor dem “Gare de Lion” standen.
Sonntag, 17.00 Uhr in Wil - Wetter schlecht.
Die farbige, ehemalige “Remise” war ein willkommener Farbtupfer im tristen Regen-Grau des kühlen Sonntags. Wir schauten ein wenig der “hauseigenen Ziege” beim Grasen zu bis kurz darauf dann auch die Band und “Tonmeister” Finn eintrafen.
Grossartig die Stimmung bei der Band. Die Konzerte in Bern und Yverdon waren (wie schon das Zürcher Konzert) sehr gut beim Publikum angekommen.

Der Soundcheck war nach gut 40 Minuten vorbei und wir begaben uns wieder in den Regen.

Gegen 20.40 betraten dann “Pegasus” die Bühne des angenehm gefüllten Lokals. Insbesondere ihre Version des Songs “Rock’n'Roll Music” sorgten schon für tolle Stimmung.

Nach kurzer Umbaupause, ertönte dann auch schon das Intro zu “Almost Gone” und Grand Avenue betraten die Bühne. Von Beginn an hatten die vier Dänen einen guten Draht zum Publikum gefunden, welches dies mit hörbarer Begeisterung würdigte.
Der Songablauf war sehr ähnlich wie beim Konzert in Zürich: 1. “Almost Gone”, 2. “On your Side”, 3. “Monday Morning”,  4. “London”, 5. “These Days”, usw.
Bei “These Days” verliess Rasmus sammt Mikroständer die Bühne um im Publikum weiter zu singen, was das Publikum mit noch grösserer Begeisterung quittierte.
Zur Freude vieler spielten sie auch “Winter’s passing by” welches in Zürich nicht im Programm war. Ansonsten waren bei “Bullet” und “Waiting for the World” die lautesten Publikumsreaktionen bemerkbar. Bei “Closer” mischte sich Rasmus erneut unter das Publikum. Danach verliessen die vier Dänen die Bühne um sich von den begeisterten “Zugabe-Rufen” wieder auf die Bühne locken zu lassen.
Bei den Zugaben, (insbesondere bei “Outside”) stieg die Stimmung nochmals richtig an, bis sich dann die Band endgültig vom Publikum verabschiedete.

Danach nahmen sie sich wie üblich viel Zeit für Autogramm- und Fotowünsche.  Auch unsere Auszubildenden wurden für Fotos von Rasmus in den Arm genommen; was der Einen oder Anderen sichtlich viel Freude bereitete .

Da sie am Montagmorgen schon um 08.00 Uhr in Richtung Amsterdam aufbrechen mussten, verliess die Band (für sie eher untypisch früh) das Gare de Lion gegen 24.00 Uhr um noch etwas Ruhe zu finden.

Es war das Erste Mal, dass Grand Avenue im Gare de Lion aufgetreten sind;  aber aufgrund der Freude, die die Band - und auch die gut 150 Besucher (was für einen Sonntagabend bemerkenswert ist) an diesem Abend hatten - darf man hoffen, dass dies zwar das erste Mal – aber nicht das letzte Mal war, dass Grand Avenue für ein Konzert in Wil halt gemacht haben.
(Konzertfotos gibt’s in der www.nordpool.ch Galerie)

Roger Rey

Grand Avenue live @ Abart Zürich (28.04.2010)

Donnerstag, den 29. April 2010

 Grand Avenue live @ Abart Zürich

Nachdem Grand Avenue im 2008 einige Konzerte in der Schweiz gespielt hatten, machten sie sich 2009 rar. So waren es fast auf den Tag genau 2 Jahre her, seit sie zum letzten Mal im Abart aufgetreten sind. Zudem bildete dieses Konzert den Auftakt für die einmonatige Tour durch Schweiz, Holland und Deutschland.
Trotz der langen Anfahrtszeit (16h) war die Band wie gewohnt, super gelaunt und freute sich riesig, wieder im Abart spielen zu dürfen.
Schlagzeuger Hjalte,  der auch für eine Strecke den Kleinbus fuhr, meinte dann auch, es wäre zwar anstrengend so lange zu fahren, aber immer noch besser als “nicht fliegen” zu können  (wie es in den letzten Wochen ja vielen Bands ergangen war).

Etwas Unruhe kam dann im Backstage-Bereich auf, als “oh Schreck” festgestellt wurde, dass auf dem Bühnen-Rider kein Vodka aufgelistet war, und somit auch keiner bereitstand!!! Ein Schuldiger wurde schnell gefunden: der Booker aus Dänemark hatte es vergessen (immer der, der am Weitesten weg ist…) Das “Problem” war schnell behoben und die Band guter Dinge für den Start der einmonatigen Tour .

Um 21.00 eröffneten Pegasus den Abend:
Mit mehrstimmigen Gesängen und einer gelungenen Songauswahl brachten sie das Publikum in Stimmung.

Um 22.00 kamen Grand Avenue auf die Bühne.
Obwohl das Abart nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war, schien das Publikum  sich nach der zwei-jährigen Abart-Absenz ebenso auf die Band gefreut zu haben wie wir.
Schon beim Eröffnungssong “Almost gone” aus dem aktuellen Album “Place to Fall” war das Publikum hörbar begeistert. Es folgten: “On your Side” (vom Album “She”) und “Monday Morning” (von “The Outside”); beim darauf folgenden Song “London”  hatten sie das Publikum schon ganz abgeholt. Das Konzert bot einen abwechslungsreichen Querschnitt aus Rocksongs und Balladen ihrer 4 Alben.
Schlagzeuger Hjalte trieb seine Mitmusiker wie ein Uhrwerk an, Gitarrist Niels zeigte einmal mehr, dass er auch mit verrenktem Körper seiner Gitarre alle erdenklichen Töne entlocken kann. Sänger Rasmus bewies seine Frontmann-Qualitäten: er flirtete mit dem Publikum in der ersten Reihe, animierte zum Mitsingen/-klatschen und kletterte in Mitte des Publikums auf das DJ Pult um von dort aus weiter zu singen.
Beim Song “Closer” (bei dem sich Rasmus singend ins Publikum begab, um dessen Nähe zu suchen) schien das Abart zu kochen.
Es folgten 3 Zugaben, bei denen sich Bassist Marc, sonst eher der zurückhaltende Part der Band, erst mal genüsslich eine Zigarette anzündete. (In Dänemark ist das schon seit ein paar Jahren verboten – in Zürich gilt das Rauchverbot ab dem 1. Mai 2010) und die Band verliess unter lautstarken “Zugabe”-Rufen zufrieden die Bühne.
Nach dem Konzert nahmen sie sich Zeit für Fan-Fotos ; um CD’s, T-Shirts und Posters zu unterschreiben und um mit dem Publikum zu plaudern.
Wie auch Bassist Marc nach dem Konzert meinte: “Besser kann eine Tour gar nicht beginnen…”
(Roger Rey)