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Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavik 2011 - Sonntag, 16.10.2011

Donnerstag, den 15. Dezember 2011

Da schon letztes Jahr, der Sonntag eines der Airwaves Highlights für uns war, freuten wir uns schon sehr, auf die bevorstehenden Konzerte.
An diesem Sonntag wurden wir von Lára & Arnar eingeladen etwas von Island zu sehen. Zusammen mit Lára, Arnar, ihrer Tochter Embla, dem Keyboarder Magnús & seiner Freundin Marta fuhren wir aus der Stadt raus um baden zu gehen. Es tat richtig gut, mal aus der Stadt rauszukommen und die Natur zu geniessen. Nach einem entspannenden Bad und Schwitzen in der Schwefel-Sauna wurden wir noch in ein malerisches Dörfchen gebracht und dort zur Lobster-Soup eingeladen. So gerne wir noch mehr Zeit mit unseren Freunden verbracht hätten, wir mussten dann langsam zurück und freuten uns schon aufs Abend-Programm.
Da wieder zu viele gute Bands auf dem Programm standen, hatten wir beschlossen, uns aufzuteilen.
Anita machte sich auf den Weg ins Nasa um noch einmal die Band Reykjavík! zu sehen…

Reykjavík! (IS) : Nasa

Reykjavík @ Nasa
(http://www.myspace.com/reykjaviktheband)
Nach dem eher enttäuschenden Bakkus Auftritt am Freitag wollte ich die Band Reykjavík! unbedingt noch einmal sehen - und zwar so wie ich sie vom letzten Jahr in Erinnerung hatte: laut, noch lauter, grossartig. Das Publikum stand bereits Schlange vor dem NASA-Eingang als ich eintraf. Pressebändel sei Dank gewährte man mir sofort Einlass ohne dass ich noch lange in Kälte und Wind verharren musste. An diesem Abend wurden die Eingangskontrollen massiv verschärft. Ich musste sogar einem nicht allzu freundlichen Security-Mann den Inhalt meines Fotorucksackes offenbaren. Fotoapparate sind ja auch so gefährlich!
Ich ergatterte mir einen Platz an vorderster Front - so wie letztes Jahr halt. Nach einer kurzen Wartezeit ging’s dann los. Also: Ohrstöpsel rein (ich trage selten an Konzerten Ohrstöpsel - aber ich wusste, bei Reykjavík! geht es nicht ohne). Was folgte war wieder einmal sensationell! Die Band versteht es einfach, das Publikum zu begeistern. Allen voran Sänger Bóas (nicht ohne sein “Nuscheli”) Hallgrímsson - tagsüber mit Kind und Kegel unterwegs - nachts “Rampensau” auf Islands Rock-Bühnen. Angsichts seiner schon fast hyperaktiven Performance auf der Bühne nimmt ihm auch keiner übel wenn er mal den einen oder anderen Ton nicht genau trifft. Musikalisch hat sich die Band meiner Meinung nach stark entwickelt. Dies zeigte sich auch, als sie die neueren Songs wie “Internet”, “Nurse please” und “Cats” spielten. Das Publikum (und wie man sicher heraushören kann: auch ich) war begeistert. Die neuen Songs wirken irgendwie reifer und ausgetüftelter als das was wir bisher von Reykjavík! gehört haben… tolles Konzert!

… während ich mich in die gemütliche Bar 11 begab, um den Färöer-Abend zu geniessen. Es spielten:

Guðrið Hansdóttir (FO) : Bar 11 (off-venue)


(www.myspace.com/gudridhansdottir)
Den Anfang machte Guðrið. Schon lange schätze ich sie als Musikerin und Songwriterin, aber da sie diesmal musikalische Unterstützung auf der Bühne hatte, wirkte ihr Auftritt kraftvoller, was mir sehr gefallen hatte.
und
Pétur Polsón (FO) : Bar 11 (off-venue)

Pétur Polsón @ Bar 11
(http://www.facebook.com/petur.polson)
Danach kurzer Soundcheck  - darauf hatte ich mich schon sehr gefreut, denn ich hatte Pétur seit 2005 (als er am Asfalt Festival auf den Färöern spielte) nicht mehr live gesehen. Wer da alles als Musiker die Bühne betrat; das konnte man schon annähernd als „Färöer-All-Star-Band“ bezeichen…:
An der Gitarre Benjamin Petersen (den ich als Solo-Musiker und als Gitarrist von Eivør kannte), am Schlagzeug Uni Árting (von der Punkband „200“) am Bass Jens L. Thomsen (der mit Høgni Lisberg und der Gruppe Orka spielte) und Lyon Hansen – Keyboards.
Ein düsteres, sehr stimmungsvolles Konzert, das zwischen sehr kraftvollen, lauten Elementen immer wieder die melancholischen Stimmungen durchblitzen liess und trotz üppiger Instrumentierung war viel Platz für die unverkennbare Stimme und das Charisma von Pétur Pólson. Das Konzert begeisterte mich und die zahlreich erschienenen Zuschauer.

Da wir und einige der Musiker nach dem Auftritt noch nicht ans schlafen gehen dachten, beschlossen wir, uns auf den Weg ins Bakkus zu machen, um etwas fröhlicherer Musik zu lauschen:

Hjálmar (IS) : Bakkus


(http://www.myspace.com/hjalmarmusic)
Die Isländische Reggae Band Hjálmar kannte ich schon seit etwas längerer Zeit und durfte mich am letztjährigen Airwaves Festival von deren Live-Qualitäten begeistern lassen. Zudem spielten sie 2011 am Nordklang-Festival in St. Gallen.
Der Club Bakkus war gestossen voll, als wir ankamen. Als einige Leute zum rauchen den Club verliessen wurde uns Einlass gewährt. Druckvoll begann die Bläser-Sektion und kurz darauf setzte die ganze Band ein, um mit Isländischem Reggae die Stimmung anzuheizen.
Sie spielten viele ihrer bekannten Stücke, stellten aber auch schon ein paar neue Songs ihres kommenden Albums vor.
Nach einer Weile setzten wir uns dann zu den Färöischen Musikern, welche von Jón Tyril (ehem. Mitglied bei der Band „Clickhaze“ und Organisator des G!Festivals) und einigen Musikern der Band Hamferð begleitet wurden, an einen Tisch um ein paar Biere zu trinken und über gemeinsame Bekannte, vergangene Konzerte und geplante Projekte zu plaudern. Dafür, dass wir eigentlich früh in unser Appartment zurückkehren wollten, wurde es ein langer und geselliger Abend.

(Fotos: Anita Steck / Text: Roger Rey & Anita Steck)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavik 2011 - Samstag, 15.10.2011

Sonntag, den 11. Dezember 2011

Der Tag begann mit schönem Wetter, dann kam der Wind, dann der Regen – zwischendurch wieder Sonne und zugleich Regen… also ein typischer Isländischer Tag und genau das richtige Wetter um sich im gemütlichen Nordic House ein paar Bands anzuschauen.

Raised among Wolves (SK) : Nordic House (off-venue)
(http://raisedamongwolves.bandcamp.com/)

Eine Band, die wir bis anhin gar nicht kannten, jedoch aber beim Vorhören auf der Airwaves-Website schon vielversprechend tönte.
Die 7-köpfige Band musste eng zusammenrücken, um Platz im Nordic House zu haben, was aber der Vielseitigkeit ihrer Musik und Instrumente überhaupt nicht schadete – im Gegenteil, es erschien, als ob nun auch das Publikum wohlig zusammenrückte. Zwischen intimen, losen Instrumenten-Klängen, säuselte der Sänger um dann laut und mit der Kraft aller Instrumente in Songs einzubiegen welche eingängig erschienen und zugleich sperrig blieben.

Die danach folgenden Orphic Oxtra (IS) spielten Balkan-beeinflusste Orchestermusik – spannend, aber eine kleine Pause war angesagt…

danach:

Einar Stray (NO) : Nordic House

Einar Stray @ Nordic House

(http://www.myspace.com/einarstraymusic)
Der junge Norweger war kein ganz unbekannter für mich, zumal die Cellistin Julie Ofelia Østrem Ossum auch bei Pål Moddi Knutsen in der Live Band spielt und ich in diesem Zusammanhang schon ein paar Songs gehört hatte. Umso mehr die Neugierde, wie sich die vorgängig gehörten Studioaufnahmen Live umsetzen lassen. Schön war’s. Mit Piano, Geige, Cello, Schlagzeug, Bass, der eher tiefen Stimme von Einar Stray und mehrstimmigen Chor-Einlagen vermochte die musikalische, klangliche Vielfalt absolut zu begeistern.


Es war 16.00 Uhr als wir aus dem Nordic House kamen. Von der Sonne geblendet, entschlossen wir, einen gemütlichen Umweg in Richtung Stadtzentrum zu machen, richtig sommerlich…Am Abend ging’s dann weiter mit…

The Vintage Caravan (IS) : Gaukur Á Stöng

The Vintage Caravan @ Gaukur Á Stöng
(http://www.myspace.com/thevintage)
Da mir die jungen Blues-Rocker am Mittwoch schon sehr gut gefallen hatten, wollte ich die Chance nützen, sie nun auf einer “richtigen” Konzertbühne zu sehen. Hierfür war das ehemalige Sódoma - das Gaukur Á Stöng - genau der richtige Club. Das Bild war ähnlich wie am Mittwoch, das Blues-Rock-Publikum grösstenteils viel älter als die 3 jungen Musiker. Und dennoch, unbeirrt rockten sie los und das Publikum war ab dem 1. Song schon voll dabei. Als Publikums-Highlights kristallisierten sich die Songs „Psychodelic Mushroom Man“, „Let’s get it on“, Need a Woman“ und allem voran „Cocaine Sally“ heraus. Publikum und Band schienen grossen Spass zu haben.

Gut „aufgewärmt“ warteten dann schon einige auf die nächste Band im gleichen Club, während Anita sich auf den Weg machte, eine Kultfigur der Isländischen Musikszene Live zu erleben: Einar Örn mit

Ghostigital (IS) : Faktorý

Ghostigital @ Faktorý
(http://ghostigital.com)

Wie erwartet bot Einar Örn mit seiner Band eine unvergessliche Show: schräg, schrill, laut. Elektronische Beats, gepaart mit harten Gitarrenriffs und Bläsereinsätzen - dazu ein schreiender Frontmann. Faszination pur. Unbestritten: der Isländische Mike Patton.

Ich blieb in der „warmen Stube“ um mich überraschen zu lassen von

Biggibix (IS) : Gaukur Á Stöng

Biggibix @ Gaukur Á Stöng
(http://www.myspace.com/biggibixmusic)
Beim letztjährigen Airwaves Festival hatten wir Biggibix in einem Hinterhof spielen sehen und waren der Ansicht, dass er es auch nie bis weiter nach vorne schaffen würde – so kann man sich täuschen…
Biggibix 2011 spielten rockige, kraftvolle Songs, die zwar eingängig aber nicht langweilig waren. Sänger und Gitarrist Birgir Örn erwies sich als guter Frontmann und Birkir Rafn Gíslason, der auch bei Lára in der Band spielt, bereicherte die Songs mit seinem Gitarrensound.

Danach musste auch ich wieder in die Kälte raus – aber nur über die Strasse, in’s Amsterdam:

Hamferð (FO) : Amsterdam

Hamferð @ Amsterdam
(http://www.myspace.com/hamferd)
Von den 6 Fähringern kannte ich schon das Mini Album “Vilst er síðsta fet”  welches sich sehr vielversprechend anhört und ich war gespannt, wie sie die anspruchsvollen, komplexen Songs live rüberbringen würden. Schon ab den ersten Tönen wurde klar, es wird sehr laut werden; was aber zu den düsteren, kraftvollen Songs passte. Der robuste Beton-Boden des Amsterdam vibrierte im schleppenden Tempo des Schlagzeuges und schien den heruntergestimmten Gitarren zusätzlich als Resonanzkörper zu dienen. Dazu Jón Hansen’s Stimme die mal verletzlich, leidend, mal laut bellend die Atmosphäre der Songs zusätzlich verstärkte. Nachdem der letzte Doom-Akkord verklungen war, sah ich einige Zuschauer, noch ganz gebannt auf die leere Bühne starren.

Rockig sollte es dann weitergehen, mit…

Endless Dark (IS) : Glaumbar

Endless Dark
(http://www.myspace.com/endlessdarkband)
Von Endless Dark hatte ich im Vorfeld schon sehr viel gutes gehört. Metal, Metal-Core könnte man die Richtung der Songs beschreiben, die ich im Vorfeld auf der Airwaves-Seite oder bei Myspace gehört hatte. Für das Konzert im Glaumbar schienen sie sich aber für ein accoustic-Set entschieden zu haben. Obwohl sehr gefühlvoll und ruhig gespielt, hatten die Songs eine unglaubliche Kraft und begeisterten die extra eingetroffenen Metal-Heads ebenso wie die wohl eher versehentlich oder zufällig anwesenden “Normalos”.
Ich hatte mich zwar auf ein weiteres Power-Konzert der harten, lauten Sorte eingestellt – erfreute mich dann aber sehr, ab dem Power-Konzert der leisen Töne. Gerne würde ich die Band aber trotzdem mal in der lauten Variante hören, vielleicht nächstes Jahr…

dann, Stilbruch!!!

GusGus (IS) : Reykjavík Art Museum

GusGus @ Reykjavík Art Museum
(http://www.gusgus.com/)
Glücklicherweise hatten wir auch dieses Jahre Presse-Pässe erhalten, sodass wir nicht in der langen Schlange vor dem Art Museum anstehen mussten, sondern komfortabel den Seiten-Eingang benützen durften. Drinnen hatten sich die schönen – und die weniger-schönen versammelt; rausgeputzt für einen Dance-Anlass, was es dann auch war.
Es war sicher ein ganz grossartiger Auftritt von GusGus, was auch an der Stimmung des Publikums zu messen war. Für mich war’s leider etwas zu fest “Disco” und nach den Bands des Tages, war ich hierfür leider nicht mehr so “offen”.

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavik 2011 - Freitag, 14.10.2011

Sonntag, den 4. Dezember 2011

Murmansk (FI) : Hressingarskálinn (Hressó) (off-venue)

Murmansk @ Hressó

(http://www.myspace.com/murmansktheband)
Die Ankündigungs-Texte und auch die Hörmuster, welche zu der Finnischen Band „Murmansk“ zu hören waren, waren vielversprechend. Ich weiss nicht, ob es daran  lag, dass das Zelt hinter dem „Hressó“ zu dieser Uhrzeit noch nicht gut gefüllt war, oder an den vielen sehr guten Bands, die wir schon gesehen hatten. Auf jeden Fall, konnten mich die jungen Finnen nicht wirklich begeistern. Auch der Regenbogen-farbige Pulli des Gitarristen passte mir überhaupt nicht – ich bin keiner, der sich ein Urteil über Kleidung oder Mode erlauben würde, aber ich begrüsse Bands und Musiker, die sich wenigstens ein bisschen Gedanken darüber machen, ob die Kleidung optisch zur Musik passt…

Umso grösser die Vorfreude, darauf was uns am Abend noch erwartete…

Mugison (IS) : Harpa Norðurljós

Mugison @ Harpa

(http://www.myspace.com/mugison)
Wie schon im Bericht zum Vortag erwähnt, eines der Konzerte, auf das ich mich schon sehr gefreut habe. Da das „Harpa“ verschiedene Konzerträume beheimatet, konnten wir noch kurz in das Konzert von Einar Stray reinhören, bevor dann im Saal „Norðurljós“ Mugison auf dem Programm stand. Die Halle war schon sehr gut gefülltm, wir fanden aber doch einen guten Platz um das Geschehen auf der Bühne gut verfolgen zu können. Wie erwartet, boten Mugison und seine Band ein grossartiges Konzert. Rockiger als im kleinen Kex und dennoch fanden auch die intimen Momente seiner neuen, isländisch gesungenen Songs Platz.

Dann stand gleich die nächste Band an, auf die wir uns schon sehr gefreut hatten…

Reykjavík! (IS) : Bakkus (B-Waves)
(http://www.myspace.com/reykjaviktheband)
Von der Live-Qualität dieser grossartigen Band, waren wir schon im Vorjahr absolut beeindruckt. Also war klar, dass wir sie unbedingt nochmals sehen wollten.
Das kleine Bakkus war schon gestossen voll, als wir ankamen. Alle warteten schon auf die Band, als es hiess, sie würden später spielen und es käme jetzt erst noch eine andere Band. Schade - unser Zeitplan geriet ins Wanken…
Aber dennoch, auf diese Band lohnt sich das Warten. Als dann ca. 1 Stunde später Reykjavík! auf der Bühne standen, tönte die PA so komisch, dass bei mir gar keine grosse Freude aufkam, schade!

Und sowieso, ich wollte weiter um eine Bands zu sehen, von der mir von verschiedenster Seite vorgeschwärmt wurde…

HAM (IS) : Reykjavík Art Museum

HAM @ Reykjavík Art Museum

(http://www.facebook.com/svikharmurdaudi)
Bei der Band „HAM“ handelt es sich um eine Kult Band der Isländischen Kulturszene, welche schon Ende der achtziger Jahre aktiv war, dann lange pausierte und in den letzten Jahren wieder aktiv ist. Der Sänger der Band, Sigurjón Kjartansson ist zudem auch als Autor bekannt und war zusammen mit dem aktuellen Bürgermeister von Reykjavík, Jon Gnarr, Teil eines Comedy Duos. Hier stand aber keine lahme Alt-Herren Band auf der Bühne sondern eine Band, die so viel Power und Druck von der Bühne liessen, dass ich nur folgende Notiz in mein “Konzert-Büechli” schrieb:
HAM –mstein!! Grossartig.

(Fotos: Anita Steck / Text: Roger Rey)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavik 2011 - Donnerstag, 13.10.2011

Sonntag, den 27. November 2011

Mugison (IS) : Kex (off-venue)

Mugison @ KEX

(http://www.myspace.com/mugison)
Der Donnerstag startete recht entspannt; war unser erster „Pflicht-Termin“ doch erst um 17.00 in der Jugendherberge Kex. Zuvor hatten wir Zeit, das neue Konzertgebäude „Harpa“  in Ruhe zu bestaunen. Da wir uns bewusst waren, dass sehr viele Leute kommen würden, um Mugison zu sehen, wollten wir früh genug im Kex sein.
Und so kam es dann auch, immer mehr Leute drängten sich in den (schon voll scheinenden) Aufenthaltsraum der Jugendherberge. Kurze Ansage, dann legten Mugison & Band schon los. Eine tolle Mischung aus „alten Klassikern“ und einigen Songs aus dem neuen Album „haglél“ liessen die Zeit verfliegen und machten schon Lust, die Band im grösseren Rahmen, mit vollem Programm zu erleben.

Hier ein kleiner Ausschnitt:

Für das Abendprogramm hatten wir uns vorgenommen, unser Programm nicht zu straff zu organisieren und machten erstmals Halt in der stimmungsvoll eingerichteten Icelandair Lounge. Hier gab es für die Träger von Presse-Bändeln vergünstigte, bzw. Gratis-Getränke und kleine Showcases. Wir sahen den Auftritt von Prins Pólo. Da die anderen Bandmitglieder noch Konzerte hatten, traten sie „nur“ zu zweit auf, was aber super in die Lounge passte.

Prins Pólo @ Icelandair Lounge

Danach ging’s weiter… wir starteten mit einer, aus Estland stammenden Band:

Iiris (EE) : Nasa

Iiris @ NASA

(http://www.myspace.com/iirismusic)
Die eingängigen Songs waren ein entspannender Einstieg ins Abendprogramm. Die Sängerin sehr charmant. Doch als sie dann das erste Mal zum Publikum sprach, war rundherum ein Schmunzeln zu vernehmen… so klein und herzig wie sie aussah, so auch ihre Sprech-Stimme, jöööööö :-)

Mit der Zeit hatte das Konzert dann aber, für meinen Geschmack, doch etwas viel „Eurovision Song Contest-artiges“ und ich freute mich auf…

Lára (IS) : Nasa

Lára @ NASA

(http://www.lararunars.com/)
Klar, wir hatten schon 2 Auftritte von Lára & Band gesehen, aber noch nicht auf eine grossen Bühne und bei einem „richtigen“ Club Konzert. Das Nasa füllte sich zusehends und die Band mischte alte und neue Songs, sodass es ein richtiges „Best of“ Programm war, was auch der Stimmung sehr zuträglich schien. Das Publikum taute richtig auf und ging sehr gut mit. Was uns sehr freute, da wir wussten, dass Láras Manager Nick einen Kollegen aus London mitgebracht hatte, der schon  Künstler wie Grace Jones, Morcheeba, usw. unter Vertrag hat, und der sein Interesse an Lára & Band bekundete.

Zusammen mit Band und Management-Team gingen wir nach dem Konzert noch auf ein Bier und die Begeisterung des Londoner Gastes liess zu diesem Zeitpunkt schon auf eine zukünftige Zusammenarbeit schliessen – was dann auch ein paar Tage später beschlossen wurde. Ich wünsche den beiden Parteien eine erfolgreiche Zusammenarbeit und gratuliere hierzu.
Da wir durch Zusammensitzen und Bier trinken schon eine längere Pause hatten, machten wir uns erneut auf den Weg, zu…

Fist Fokkers (IS) : Amsterdam

Fist Fokkers

(http://www.myspace.com/fistfokkrock)
Das Duo Fist Fokkers hatten wir auch letztes Jahr schon live gesehen und waren sehr begeistert und auch amüsiert. Die 2 kamen mit Lämpli um den Körper auf die Bühne und machten mächtigen „Lärm“ (positiv!!!). Der Sänger und Gitarrist Úlfur A. Einarsson ist auch Sänger der Band “Swords of Chaos”. Eine Band, die auch ausserhalb Islands schon einige Anhänger hat.
Zurück aber zu den Fist Fokkers. Im Vorfeld des Konzertes hatten sie auf ihrer Facebook-Seite dazu aufgerufen, Songs anzugeben, deren Fist Fokker-Coverversion live gespielt werden sollten.
Da wir etwas früher dort waren, war der kleine Club “Amsterdam” noch nicht ganz gefüllt, so dass wir uns einen guten Platz vor der Bühne sichern konnten. Erst spielten sie ein paar ältere Songs, bis der Club dann ganz gefüllt war; dann “starteten” sie die Cover-Versionen Hitparade. Es kamen Songs wie “Sabotage” (Beastie Boys), “Nothing compares 2 you” (Prince, Sinéad O’Connor), “Don’t Speak” (No Doubt) und “Remember me” (Blueboy) in Fist Fokkers-typischer, ungehobelter Version - Selten so gelacht – ein grossartiges Konzert !

Dann raus & in Richtung Rathaus zu…

Secret Chiefs 3 (US) : Iðnó
(http://www.myspace.com/secretchiefs3)
Dies war die einzige, nicht Nordische Band, die ich mir unbedingt anschauen wollte. Secret Chiefs 3 sind eine Instrumental Rock-Band, deren Bandleader Trey Spruance kreatives Mitglied bei Mr. Bungle und teilweise auch von Faith no More war. Mr. Bungle-artig war dann auch die Musik. Die musikalische Vielseitigkeit und das präzise Zusamenspiel, die Stilbrüche und unerwartete Wendungen in den Songs machten diese Konzert zu einem Erlebnis.

Da dies nicht mehr zu toppen war und wir unser vielseitiges Tages-Erlebnis noch etwas “verdauen” wollten, beschlossen wir für diesen Abend kein weiteres Konzert mehr anzuschauen.

(Fotos: Anita Steck / Text: Roger Rey)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2011

Sonntag, den 20. November 2011

Nachdem wir 2010 begeistert aus Reykjavík zurückkamen, war uns eigentlich schon klar, dass wir 2011 wieder für das Airwaves Festival nach Island reisen würden, sofern Zeit & Geld dies erlauben würden. Da wir aber schon am Montag nach dem Airwaves wieder zurückfliegen mussten, wollten wir für das kommende Jahr auch etwas mehr Zeit einplanen, um Land & Leute noch etwas länger zu geniessen.
So kam es dann auch, dass wir für den Oktober 2011 2 Wochen Reykjavík buchten. Unser Gesuch um Presse-Pässe wurde angenommen und ich konnte damit beginnen, aus der bemerkenswert langen Liste an bestätigten Bands, die spannendsten Sachen rauszusuchen. Nicht einfach, bei dieser Fülle. Ebenso war mir bewusst, dass im Vorfeld des Festivals noch unzählige dazukommen würden und dann Vor Ort, nochmals viele weitere Bands angekündigt würden.
Um im Vorfeld schon etwas Zeit zu haben, sind wir am Samstag schon angereist und haben die Zeit in Reykjavík touristisch genützt und genossen. Wir hatten uns für dieses Jahr vorgenommen, nicht mehr so hektisch von Konzert zu Konzert zu hetzen um unsere Ferien etwas entspannter zu geniessen.
Ebenfalls wollten wir auch mehr Zeit haben, um diese mit Bekannten und Freunden in Reykjavík zu verbringen.
Die Vorfreude auf den Festivalbeginn wuchs von Tag zu Tag. Das Studieren des Airwaves-Programmheftchens und das Einrichten der heruntergeladenen Festival-App förderte dies zusätzlich und es war da schon klar, wir würden wieder von Club zu Club und von Konzert zu Konzert hetzen – zu gross und verlockend die Auswahl!!!  :-)

Reykjavík

nordklang Festival 2011

Dienstag, den 1. Februar 2011

Freitag, 18. Februar 2011 – Sonntag 20. Februar 2011

Das nordklang Festival feiert seinen 5. Geburtstag – und hat, wie auch in den vergangenen Jahren viele Nordisch- Musikalische Leckerbissen am Start:

Annmerkung von Nordpool:
(Einige, spannende Künstler haben wir mit Vermerk „Tipp !!!!“  gekennzeichnet, was aber rein subjektiv ist und nicht bedeutet, dass die anderen Künstler weniger spannend oder entdeckungswert sind; gibt es doch eine qualitativ hochwertige Auswahl an Nordischer Musik !!!)

Texte & weitere Infos unter: www.nordklang.ch

Tickets:

  • Musik Hug St. Gallen, wegen Umbau in der Olma Halle 7.1
  • Transa Travel & Outdoor, Bahnhofstrasse 10, St. Gallen
  • St. Gallen Bodensee Tourismus, Bahnhofplatz 1a, St. Gallen
  • Friseursalon Querschnitt, Linsebühlstr. 10, St. Gallen

Freitag, 18. Februar 2011
KinoK ab 20.00 Uhr
Eröffnungsabend nordklang Festival
«En ganske snill mann» (NO, 2010) ist eine skurile, verschrobene Gangsterkomödie des norwegischen Regisseurs Hans Petter Moland. Im Anschluss an den Film spielen Polkabjørn & Kleine Heine (NO) ein Showcase-Konzert.
www.kinok.ch

Palace ab 22 Uhr
Nachtbar «Vorklang zum Nordklang»
Premiere: Gezeigt wird der isländische Dokumentarfilm «Whereʻs The Snow». Ein Rückblick auf das Iceland Airwaves Festival 2009 mit Auftritten von Agent Fresco, Dikta, Retro Stefson, Reykjavik! und weiteren. Der Film wird erstmals ausserhalb von Island visioniert. Vor und nach dem Film präsentiert DJ Badrockar eine aktuelle Auswahl an nordischer Musik und Videos. Die perfekte Einstimmung zum Festival am folgenden Wochenende.

Konzerte am Samstag, 19.02.2011

CALLmeKAT (Dänemark)
(Palace 20.30 Uhr)

CALLmeKat

Katrine Ottosen alias CALLmeKat verzaubert mit ihrer hauchzarten Stimme und knapper Instrumentierung das Publikum. In ihrer One Woman Show kreiert sie mit Keyboards und dem Mac einen melancholisch- futuristischen Sound, der aber nicht ins pathetisch- dramatische umkippt. 2008 entstand unter Mitwirkung von Mixmeister, Valgeir Sigurdsson (Bjork, Sigur Rós, Pål Moddi Knutsen) ihr Debütalbum Fall Down, das vielfach unter die besten dänischen Erstveröffentlichungen eingereiht wurde.
www.myspace.com/thisiscallmekat

A Kid Hereafter (Dänemark) TIPP !!!!
(Palace 23.00 Uhr)

A Kid Hereafter

Der Sänger und Komponist, Frederik Thaae ist ein Genie, Wahnsinniger, Tausendsassa und Chamäleon in einer Person. Mit seiner Band A Kid Hereafter vermischt der Vollbartträger melodischen
Pop mit Indierock und Punk. Auf der anderen Seite wütet er bei seinem Grindcore Nebenprojekt als wahrer Berserker auf der Bühne.
www.myspace.com/akidhereafter

Far from Tellus (Norwegen)
(Grabenhalle 20.30 Uhr)

Far from Tellus

Mit Banjo, Gitarre, Synthies, Bass und Schlagzeug startete das Quartett aus Oslo 2006 ihren energiegeladenen Angriff auf die norwegische Untergrund-Szene. Im letzten Frühling kam ihr Debütalbum auf den Markt. Darauf verbinden Far From Tellus die Genres Folk, Punk und Blues mit psychedelischen Elementen. Mal fröhlich, sonnig. Mal melancholisch, düster.
www.myspace.com/farfromtellus

Hjálmar (Island) TIPP !!!!
(Grabenhalle 23.00 Uhr)

Hjálmar

Hjálmar vermischen die Sounds aus dem sonnigen Jamaika mit isländischen Texten. Das machen sie so gut, dass sie für ihre Platten bereits diverse Preise bei den einheimischen Music Awards gewonnen haben. Für ihr letztes Album „IV“ flog die Band 2009 in die Heimat des Reggaes, Jamaika und nahmen bei Harry J die Songs auf – am gleichen Ort wo bereits Bob Marley seine Alben einspielte.
www.myspace.com/hjalmarmusic

Lena Malmborg (Schweden)
(Kellerbühne 20.00 Uhr)

Lena Malmborg

Während einer Schreibblockade wollte die Songwriterin, Lena Malmborg nach Paris abhauen. Doch die Stadt der Liebe passte ihr nicht, also siedelte sie mit Sack und Pack nach Berlin – wo sie ihre Inspiration wieder fand. Daraus entstanden ist ihr drittes Album mit ruhigen Songs, mit den Schwerpunkten in Folk und Country. Abgerundet werden die Arrangements von der souligen Stimme.
www.myspace.com/lenamalmborg

Rannok (Dänemark) TIPP !!!!
(Nachmittag - Showcase Musik Hug (Provisorium Olma Halle 7.1)
(Kellerbühne 21.30 Uhr)

Rannok

Rannok bringen energiegeladene Polkas und atmosphärische Balladen aus Dänemark mit nach
St. Gallen. Das Duo besteht aus Michael Graubæk, einer der besten Fiddler in seiner Heimat und Juul Langlands, der hinter dem Piano sitzt und für die verschiedenen Stilrichtungen zuständig ist.
www.myspace.com/rannokmusic

N*Grandjean (Dänemark) TIPP !!!!
(Kellerbühne 23.00 Uhr)

N*Grandjean

Schon als kleiner Junge begann Nikolaj Grandjean Musik zu machen. Spät nachts trommelte er jeweils auf Bongo-Trommeln seiner Eltern herum. Als Teenager entdeckte er dann die Gitarre.
Heute spielt Grandjean unzählige Instrumente und kreiert so stimmige Songs mit Tiefgang. Auf seinem Debütalbum das 2007 erschien hat er, bis auf wenige Instrumente, alles selbst eingespielt.
www.myspace.com/ngrandjean

Two White Horses
(Schweden) TIPP !!!!
(Pfalzkeller 20.00 Uhr)

Two White Horses

Neben diesem Lo-Fi-Projekt spielen die Geschwister in diversen Bands, wie Isolation Years oder Säkert! Ihre gemeinsame Band, starteten sie auf Tour. Diese Spontanität schlägt auch auf die
Musik des Duos nieder. In ihren Liedern besingen sie unter anderem die Krux mit dem Erwachsenwerden.
www.myspace.com/2whitehorses

Murder (Dänemark)
(Pfalzkeller 21.30 Uhr)

Murder

Das Duo Murder bringt sanften Folk-Noir aus Dänemark mit ans Nordklang Festival. Im Zentrum stehen akustische Gitarren und die dunkle Stimme von Sänger Jacob Bellens die beinahe hypnotisierend wirkt. Live umgarnt wird der warme Gesang von leichtfüssigen Arrangements. Hier triff nordische Melancholie auf harmonische Americana-Elemente.
www.myspace.com/murderdk

Polkabjørn & Kleine Heine
(Norwegen) TIPP !!!!
(Pfalzkeller 23.00 Uhr)

Polkabjørn & Kleine Heine

Jodel mit Punk-Attitüde: 2007 beschlossen die beiden Norweger das Duo Polkabjørn & Kleine Heine zu gründen. Ein Jahr später spielten sie bereits für den König und die Queen in ihrer Heimat.
Gejodelt haben sie auch schon vor 30′000 Leuten, als sie den Support für A-Ha stellten. Spätestens mit ihrem Cover von „Min Vater isch en Appenzeller“ sorgen Polkabjørn & Kleine Heine für den Kultur-Austausch zwischen Norwegen und der Ostschweiz.
www.myspace.com/polkabjornkleineheine

Elin Kåven (Norwegen) TIPP !!!!
(Hofkeller 20.00 Uhr)

Elin Kåven

Die Ur-Grossmutter von Elin Kåven war eine bekannteste Schamanin in der eisigen Tundra von Sapmi, einer Region hoch oben im Norden. Denn Kåven gehört zum Volk der Sami, den Nomaden im arktischen Zirkel. In ihrer Musik mixt sie Elemente des Sami Yoik mit Pop und Jazz.
www.myspace.com/elinonstage

Munck//Johnson (Dänemark)
(Hofkeller 21.30)

Munck // Johnson

Mit leisen und schwermütigen Klängen macht das Duo Munck//Johnson auf sich aufmerksam. Ihr Stil lässt sich am ehesten mit akustischem Sadcore umschreiben. Denn die beiden mögen langsame und fragile Sounds. In ihren Texten blicken sie in die Welt der Melancholie, der zerbrechlichen Liebe und in den Abgrund der Seele. Mit ihren reduzierten Songs erzeugen sie so einen Klangkosmos und liefern den idealen Soundtrack für lange Winternächte.
www.myspace.com/munckjohnson

Benni Hemm Hemm (Island) TIPP !!!!
(Hofkeller 23.00 Uhr)

Benni Hemm Hemm

Normalerweise steht Benedikt H. Hermannsson Frontmann der Band Benni Hemm Hemm mit Pauken und Trompeten auf der Bühne. An das Nordklang Festival verschlägt es den gebürtigen Isländer nur mit Gitarre. So wird er das Country-Folk Repertoire Solo zum Besten geben. „It is very exciting“, sagt der Musiker dazu.
www.myspace.com/bennihemmhemm

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2010 (Sonntag 17.10.2010)

Sonntag, den 28. November 2010

Wir hatten uns für den Sonntag eigentlich keinen Plan gemacht, hatten uns einfach vorgenommen, am Abend das Eine oder Andere Konzert anzusehen. Den Tag haben wir mit touristischen Dingen wie Shopping usw. verbracht. Im Facebook war dann gegen Abend zu lesen, dass im Club „Venue“ eine Art „Austrinkete“ und Abschluss-Konzert mit 3 Bands stattfinden werde und am Anfang Freibier ausgeschenkt würde.
Uns war klar, dass man da früh dort sein musste, da die sich die Nachricht mit dem Freibier sicherlich sehr schnell in der überschaubaren Hauptstadt rumsprechen würde. Also, auf ging’s…

Reykjavik! (IS) : - Venue
(http://www.myspace.com/reykjaviktheband)
Wir waren wirklich früh, die Bands waren noch am Soundcheck. Unser Ziel war, die Band Reykjavik!, die uns am Donnerstag wirklich sehr begeistert hatte, nochmals Live zu erleben. Wir hatten Glück, sie waren als erste Band des Abends angesagt. Der Club viel kleiner, aber wie schon am Donnerstag zündete die Band ihr Live-Feuerwerk punktgenau auf Konzertbeginn. Die Energie sprang sofort auf das Publikum über und Sänger und Frontmann Bóas kletterte den Lüftungsrohren entlang, ging in’s Publikum und riss noch die letzten Zögerer mit. Die energiegeladene Live-Präsenz der gesamten Band und insbesondere die 2 neuen Songs „Cats“ und „Internet“ waren wieder unsere absoluten Highlights.

Wir wollten dann noch weiter, um ein weiteres Konzert zu sehen…

Pål Moddi Knutsen (NOR): - Hemmi & Valdi
(www.myspace.com/moddimusikk)
Was wir für einen entspannenden Ausklang des absolut tollen Festivals geplant hatten und uns auch noch von „Moddi“ verabschieden wollten scheiterte dann aber am absolut überfüllten Lokal und der langen Schlange davor. Vielleicht auch besser; mussten wir am Montag um 04.30 aufstehen um rechtzeitig für unseren Rückflug am Flughafen zu sein.

(Bericht: Roger Rey)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2010 (Samstag 16.10.2010)

Sonntag, den 28. November 2010

Nive Nielsen & the Deer Children (GL): - Havarí (off-venue)
(http://www.myspace.com/nivenielsen)

Nive Nielsen @ Havarí

Unser Programmheftchen kündigte das Konzert von Nive Nielsen an als: „Nive Nielsen and your morning coffee“ – genau das was wir gebrauchen konnten.
Nicht nur Nive und ihre Band wirkten aufgrund der Uhrzeit noch etwas zerknittert; auch unter den Besuchern waren offensichtlich einige, die noch nicht im Bett waren. Der fies nieselnde Regen trug sicherlich mit dazu bei, dass sich das Havarí sehr rasch gefüllt hatte. Dies tat aber der Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil – für 11.00 morgens waren schon schön viele Leute anwesend und die Stimmung konzert-typisch laut und gut. Band und Zuschauer waren froh, hatte sich das Früh-Aufstehen sehr gelohnt und es wurden viele Nive Nielsen CD’s verkauft.

Da wir danach mal wirklich Zeit hatten, nützten wir diese um etwas einzukaufen und durch Reykjavik zu flanieren. Bis dann aus einem Hinterhof Live-Musik ertönte… also schnell nachsehen:

Biggi Bix (IS) : - Nikita  (off venue)
(http://www.myspace.com/biggibixmusic)

Biggi Bix @ Nikita

Da wir aufgrund des anhaltenden Regens nur wenig dieses Konzertes gesehen hatten; kann ich hierzu kaum etwas erwähnen.
Unser nächster „Fix-Termin“ waren dann…
200 (FO): - Sjoppan (off venue)
(http://www.myspace.com/200baby)

200 @ Sjoppan

Sjoppan ist ein Coiffeur-Laden im ersten Stock. Als wir knapp aber pünktlich dort ankamen, waren wir überrascht, die halbe Band und weitere Färöer-Musiker noch vor dem Laden zu sehen. Es fiel auf, Bassist Mikael war noch nicht da, dafür wirkte die restliche Band etwas nervös. Bis dann ein Auto auf der anderen Strassenseite hielt und Mikael raussprang. Sein Flieger hatte Verspätung und er musste sich einen Mietwagen nehmen um noch rechtzeitig anzukommen. Da er kein Isländisches Kleingeld hatte, übernahmen wir das „füttern“ der Parkuhr und die Band konnte sich kurz einrichten. Auf dem Stuhl neben der improvisierten Bühne wurde noch ein Haarschnitt fertiggemacht und Sänger Niels Arge Galán bot den Zuschauern  an, ihnen nach dem Konzert gratis die Haare zu schneiden. Laut und ruppig, wie es sich für die Färöer-Band gehört rockten sie den Frisöör.

Und weiter ging’s…
Króna (IS): - Faktorý
(http://www.myspace.com/kronaband)

Króna @ Faktorý

Vor dem Faktorÿ ging es noch eher ruhig zu und her; es war auch noch relativ früh. Drinnen waren schon einige Besucher, die auf den Auftritt von Króna warteten, als uns Biggi (Sänger und Gitarrist von Króna) winkte und wir uns zu ihm setzten. Hier merkte man schnell, dass er schon viele Jahre Live-Konzert-Erfahrung hat. Er wirkte gut gelaunt und sehr entspannt, bis er sich dann verabschiedete um die Instrumente fertigzumachen. Das Fabrikgebäude füllte sich immer mehr und die ersten Töne von Króna durchbrachen das Gesprächs-Durcheinander. Es war schon witzig, Biggi‘s Stimme tönte genau so, wie ich sie von den CD’s seiner alten Band „Maus“ kannte, einfach zu anderen, moderneren Songs. Leider hatte die Band etwas mit Soundproblemen zu kämpfen, was sie aber sehr souverän meisterten und uns und das restliche Publikum begeisterte.
Nach dem Konzert fand Biggi noch Zeit für ein Bier, bevor er weiter musste - Er war noch als DJ für eine Hochzeit gebucht; that’s Rock’nRoll !!!

Wir gingen dann auch weiter, hatten mit Nive Nielsen und ihrem Freund und  Mit-Musiker Jan de Vroede abgemacht, dass wir uns an folgendem Konzert treffen werden…

Apparat Organ Quartet (IS) : - Nasa
(http://www.myspace.com/apparatorganquartet)
Das Nasa war schon sehr gut gefüllt, als wir dort angekommen waren und viele Leute säumten den Eingangsbereich und wollten auch noch reingelassen werden. Pressebänder sie dank, kamen wir schnell in den Club und konnten noch die letzten Songs der Engländer „Mount Kimbie“ anschauen und miterleben wie euphorischen das Quartet um den Musiker und Komponisten Jóhann Jóhannsson begrüsst wurde. Mit gewaltigem Orgelsound und einer Kraftwerk-ähnlichen Liveperformance vermochten sie das Publikum zu begeisterten und eine unglaubliche Stimmung kam auf.
Der Laden war so gefüllt, dass ich mich entschloss, draussen etwas frische Luft zu schnappen. Als  ich plötzlich Björk in der Menge vor dem Nasa ausmachen konnte, fiel mir wieder ein, dass ihr ehemaliger Sugarcubes Bandkollege Einar Örn Benediktsson mit seinem Projekt Ghostdigital und der Band Sudden Weather Change in einem nahen Club gleich beginnen werden. Und siehe da: sie ging in die gleiche Richtung. Wir tranken am Nebentisch noch ein Bier. (wer sich jetzt sagt: „jaja, Björk getroffen – zeigt Fotos!!!“ – Wir hatten es versucht, obwohl sehr gut gelaunt und sehr freundlich, teilte sie uns mit, dass es ihr lieber wäre, keine Fotos zu machen…tja Schade…

Aber für weitere Fotos hatten wir uns vorgenommen:

Robyn (SE): - Reykjavík Art Museum
(http://www.myspace.com/robynmyspace)

Robyn @ Reykjavík Art Museum

Dies war der Ort, an dem all die Grossen aufgetreten sind. (Hurts, Efterklang, Amiina, Bombay Bicycle Club, usw.) Dem entsprechend gross auch der Andrang. Die Schlange vor dem Eingang reichte bis ans Ende des Gebäudes. Wir waren schnell drinnen, mussten dafür aber sehr lange auf die Schwedische Sängerin, die schon im Vorprogramm von Madonna aufgetreten ist, warten. Stars halt…
Für unseren Geschmack wars dann aber etwas zu kommerziell. Dem Publikum hats aber sehr gut gefallen und ein paar schöne Fotos hat es auch gegeben.
Es hätte noch viele spannende Konzerte an diesem Abend gegeben, wir hatten uns aber für etwas Schlaf entschieden – man ist halt auch nicht mehr soo jung…

(Bericht: Roger Rey; Fotos: Anita Steck)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2010 (Freitag 15.10.2010)

Sonntag, den 7. November 2010

Bedroom Community  (IS) feat. Pål Moddi Knutsen (NOR): - Kaffibarinn
(http://www.myspace.com/moddimusikk)

Moddi @ Kaffibarinn

Freitag liessen wir es etwas ruhiger angehen… auf dem Programm stand die Bedroom Community, sprich Valgeir Sigurðsson alias Bedroom Community zusammen mit Pål Moddi Knutsen, dessen Album „Floriography“ er ja auch produziert hatte. Sofort war spürbar, dass Valgeir die Songs und deren Charakter sehr gut kennt und versteht, mit feinen elektronischen Elementen reicherte er Moddis Musik an und betonte zurückhaltend feine Nuancen in dessen Musik.

Danach stand uns der Sinn nach einem Stilbruch; auf zu:

Angist (IS): - Sódóma
(http://www.myspace.com/angisttheband)

Angist @ Sódóma

Schon beim Eintreffen vor dem Sódóma waren die heruntergestimmten Gitarren und die dazugehörigen Stimmen zu vernehmen. Ein Lieferant lieferte gerade neues Bier an. Es war klar; hier startet heute die harte Fraktion durch… Drinnen etwa das selbe Bild, junge Menschen mit langen Haaren und Bärten, in Lederjacken gekleidet, richteten die Bühne ein. Auf der Raucher-Terrasse stand ein 2 Meter grosser Wikinger, der gerade dann die Blache (die den Regen der letzten Tage abgehalten und gesammelt hatte) kippte - als meine 1.60 grosse Person untendurch ging. Ich habe mir aber jeden Kommentar diesbezüglich verkniffen und ebenfalls eine Zigarette angesteckt.
Dann ging’s dann aber drinnen auch schon los. Die zwei gestylten Gitarren-Fröleins, der stämmige Bassist und der haarige Mann am Schlagzeug gingen mächtig zur Sache. Erstaunt über die Stimme der einen, doch sehr schlanken Dame (JA, wir haben’s gesehen; es ist eine Frau die da singt!!!) und die temporeichen Songs, schüttelten auch wir unsere spärlichen Haare.

Nach so viel „angry“ und „hate“ waren wir wieder bereit für den nächsten Stilbruch, mit:

Mugison (IS): - Iðnó
(http://www.myspace.com/mugison)

Mugison @ Iðnó

Und genau diese Art Stilbruch ist bei Mugison vorprogrammiert – nämlich in seinen Songs.
Mugison (Örn Elías Guðmundsson) ist einer der kreativsten und schrägsten Personen der neuen Isländischen Musikszene. (Es kommt ja nicht von ungefähr, dass zwei seiner Alben bei Mike Pattons (Faith no More, Mr. Bungle, Fantomas) Label „Ipecac“ erschienen sind.
Sein Auftritt begann damit, dass er jedem seiner Mit-Musiker einen Kuss aufdrückte. Auch seinem Gitarristen Petur Bén, den wir mit seinem Solo-Programm schon gesehen hatten.
Bei vielen Konzerten trugen die Isländischen Musiker dem internationalen Publikum Rechnung und hielten sich an die Englische Sprache. Nicht so Mugison – er sprach die ersten Worte nur auf Isländisch, bis er dann das Publikum fragte, wer denn Isländisch- und wer „nur“ Englisch verstünde.
Ein Grossteil meldete sich darauf bei „Englisch“. – Mugison fuhr daraufhin konsequent in Isländisch fort und ich war mir sicher, dass er irgendeinen „unsauberen“ Witz über das unverstehende Publikum machte – die Isländer jedenfalls lachten freudig.
Wir ebenso, aber insbesondere wegen seiner Musik, die riesig Spass machte. Schräg und abwechslungsreicht sang, krächzte und schrie er durch die Songs, welche allesamt viel rockiger als auf CD daherkamen. Es mag auch daran liegen, dass Gitarrist Petur Bén eine unglaubliche Spielfreude an den Tag legte. Das Ganze wurde dann noch gesteigert, als der glatzköpfige „Gunni“ von der Isländischen Band „Dr. Spock“ mit einer Flasche Bier und einer Flasche Schnapps auf die Bühne kam, um sich beim drauf folgenden Song schreiend am Boden zu wälzen, sich dabei ins Gesicht schlug und in beachtlichem Tempo die zwei Flaschen beinahe leerte. Für den letzten Song holte sich Mugison dann einen Mädchenchor auf die Bühne, welcher ihn mit lieblichen Stimmen begleiteten. Stilbruch eben!!!

Daraufhin waren wir reif für etwas Peace and Lööve - mit Reggae aus Island:

Hjálmar (IS): - Nasa
(http://www.myspace.com/hjalmarmusic)

Hjálmar @ NASA

Kurz vor dem Betreten des Clubs trafen wir noch Mária, die wir schon von unserem letzten Island-Besuch kannten zusammen mit ihrem Mann „Kiddi“ - Gitarrist bei Hjálmar und ein gefragter Produzent und Gastmusiker aus der Musikszene in Reykjavik, der recht entspannt wirkte und langsam in Richtung Bühne musste. – Reggae eben…
Pressebändel sei Dank; sind wir schnell an der grossen Schlange der wartenden Leute vorbeigekommen und konnten uns ein angenehmes Plätzchen in dem schon gut gefüllten Club suchen. So rasant wie sich der Club füllte, merkten wir schnell – die kennt man hier!!!
Schon von den ersten Tönen an, war das Publikum voll mit dabei, sangen die Texte mit (die, die Isländisch verstanden hatten) und es herrschte eine unbeschreiblich fröhliche und ausgelassene Stimmung im Saal,  (da kann man gut entspannt sein, vor dem Konzert…) die auch auf alle “nicht-isländisch-verstehenden” Leute sofort übergesprungen ist. – Ein sehr tolles Konzert!!!

Da sich dieser Abend kaum noch toppen liess, machten wir uns auf den Weg in unser Appartement.

(Bericht: Roger Rey; Fotos: Anita Steck)

Konzert-Reisebericht Airwaves Festival Reykjavík 2010 (Donnerstag 14.10.2010)

Montag, den 1. November 2010

Für den heutigen Tag war unser Konzertkalender gut gefüllt mit Bands, die wir uns vorgenommen hatten.  Zum Glück spielten viele Musiker tagsüber noch in sog. off-Venues (kleine Restaurants, Buchläden, Schwimmbad, CD-Shops, Coiffeur-Laden usw.)  sodass man sich noch viiiel mehr Konzerte ansehen konnte…

sodann am Donnerstag um 14.00 Uhr:
Pål Moddi Knutsen (NOR): - Nordic House (off-venue)
(http://www.myspace.com/moddimusikk)

Moddi @ Nordic House

Der Saal des Nordic Houses erinnerte etwas an eine Schul-Aula. Es stand ein Piano drin und bot viele Sitzplätze. Diese waren schon gut besetzt, als wir nach gut 20 minütigem Fussmarsch angekommen waren. Sicher; viele waren extra wegen Pål Moddi Knutsen gekommen – einige waren aber einfach sitzengeblieben. Zuvor hatte Ólafur Arnalds gespielt.
Obwohl  „Moddi“, der junge, blond-zauslige Norweger noch nie am Airwaves gespielt hatte, schienen ihn viele Leute zu kennen. Es mag daran liegen, dass er sein Album „Floriography“ mit dem Isländischen Produzenten Valgeir Sigurðsson in dessen Studio aufgenommen hatte.
Da wir Pål Moddi Knutsen bis anhin immer im Duo mit der Cellistin Ofelia Østrem Ossum gesehen hatten, waren wir gespannt, wie seine Musik in dieser „Gross“-Besetzung wirken würde. Er begann mit dem Song „Ardennes“ mit Akkordeon, dazu kamen: Bass, Percussion, Geige & Cello. Es war absolut still im Raum. Einzig das Klicken der Foto-Apparate und das Zippen der Klettverschlüsse der Winterjacken waren neben der Musik zu hören. Die Songs gewannen aufgrund der Instrumentierung an Dichte, ohne die Intimität der Stücke zu verlieren.  Nach gut 40 Minuten war das Konzert schon zu Ende und wie im Nordic House anscheinend üblich, hatte sich Pål den Fragen des Publikums zu stellen. Es kamen aber relative wenige, spannende Fragen, sodass dann schon die Umbauten für das nächste Konzert begannen.
Da Pål und Band auch schon bald weiter mussten, hatten wir nur kurz Zeit „Hallo“ zu sagen und ein paar Worte zu wechseln. Er selber war über seinem Auftritt nicht ganz zufrieden. Es sei sehr hektisch gewesen; sie seien kaum in Island gelandet – schon mussten sie für dieses Konzert auf die Bühne – und jetzt schon gleich weiter zum nächsten Soundcheck.

Wir hatten etwas Zeit, gingen gemütlich dem See entlang zurück in Richtung Zentrum.
Da wir noch mit Biggi, (Birgir Örn Steinarsson) dem Sänger, Gitarristen einer meiner ersten Isländischen Lieblingsbands „Maus“ abgemacht hatten ging’s auf ein Bier ins „Kaffibarinn“.

Danach weiter…

Nóra (IS): - Bókabúð Máls og menningar (off-venue)
(http://www.myspace.com/noraband)

Nóra @ Bókabúð Máls og menningar

Die junge Band Nóra hatten wir im Sommer zufällig Live in einem kleinen Restaurant in Isafjordur gesehen. Ihre Musik erinnert teilweise etwas an Arcade Fire hat aber dennoch eine sehr Eigene, typisch Nordische Komponente. Ihr erstes Album „Er einhver að hlusta?“ hatten wir uns damals gleich gekauft. Die 5-köpfige Band um die Geschwister Egill Viðarsson (Gesang, Gitarre, Keyboards) und Auður Viðarsdóttir (Gesang, Keyboards) hatte eben erst begonnen, sodass wir in den Genuss des ganzen Konzertes kamen. Das Ambiente der Buchhandlung (welche „normal“ geöffnet hatte) war speziell. Jedoch kaum jemand schien sich noch für Bücher zu interessieren; die junge Band begeisterte neben den Musik-interessierten auch die Lese-Ratten.

Danach weiter…
Steindór Andersen & Hilmar Örn Hilmarsson (IS):  - 12 Tónar (off-venue)
(http://www.youtube.com/watch?v=0O3MoikBV90)

Steindór Andersen & Hilmar Örn Hilmarsson @ 12 Tónar

Der Fischer und Bootskapitän Steindór Andersen, mag einigen aus dem Film „Screaming Masterpiece“ oder auch sonst durch seine Zusammenarbeit mit Sigur Rós bekannt sein. Sein Stil „Rímur“ (eine Art Sprechgesang in dem Reime und Gedichte vorgetragen werden) existiert seit dem 14 . Jahrhundert und wir auch heute noch von jungen Isländischen Bands in moderne Sound eingebunden.
Musikalisch untermalt wurden seine „Rímur“ durch Hilmar Örn Hilmarsson, der schon diverse Auszeichnungen für von ihm komponierte  Filmmusiken erhielt.
Der kleine (aber Feine) Plattenladen schien aus allen Nähten zu platzen. Es war klar; hier sind zwei Grössen der Isländischen Musikszene am Werk. Leider nur durch die Türe – mit einem Fuss noch im Lokal konnten wir der Vortragung zuhören und dennoch lauschten wir wie gebannt diesem Stück Isländischer Kultur.  Grossartig!

Da wir gerade noch etwas Zeit hatten…
Pål Moddi Knutsen (NOR):  -  Bókabúð Máls og menningar (off-venue)
(http://www.myspace.com/moddimusikk)

Moddi @ Bókabúð Máls og menningar

Auch hier wieder; der zasulige Norweger und seine Band liessen die Anwesenden schnell vergessen, dass man sich in einem Buchladen befindet. Das Publikum war begeistert.

Unser Plan für den Abend sah dann vor, die Bands Kimono und Reykjavik! im Club “Nasa” zu sehen. Da sich am Vorabend eine lange Schlange vor dem Eingang zum Club gebildet hatte, wollten wir etwas früher dort sein und wurden begeistert von:

Fist Fokkers (IS): - Nasa

(http://www.youtube.com/watch?v=cmPC-Qvvx88)
(http://www.myspace.com/fistfokkrock)

Fist Fokkers @ NASA

Kaum waren wir (noch viel zu früh um Kimono zu sehen) im Nasa, wurden wir durch den Auftritt eines absolut energie-geladenen Duos überrascht. Kurz im Programmheft nachgeschlagen:  die Band heisst “Fist Fokkers”. Die 2 Jungs, ( Úlfur – Gitarre, Gesang und Kári – Schlagzeug) die ihren nackten Oberkörper mit leuchtenden “Lämpli” schmückten legten sowas-von-los, wir waren begeistert!
Úlfur sang, schrie, räusperte und gab sonst noch Geräusche aller Art von sich, streichelte und schlug seine Gitarre fast gleichzeitig. Grossartig. Beim letzten Song tauchte dann noch eine Bläsergruppe auf der Bühne auf (in gebügelter Uniform, wie wir’s von den Musikvereinen kennen) dieser Mix liess das Ganze noch kurioser wirken.
Noch das Pfeifen in den Ohren ging’s dann fast nahtlos weiter:

Kimono (IS): - Nasa

(http://www.myspace.com/kimono)

Kimono @ NASA

Die Kanadisch-Isländische Band Kimono konnten wir schon wärend unserer Sommerferien bei einem Konzert im Sódóma entdecken. Also freuten wir uns, diese zum zweiten Mal live in Island zu erleben. Die drei Musiker: Alex – Gesang, Gitarre, Gylfi – Gitarre, Bass, und Kjartan machen grossartige, gitarrenlastige Rockmusik. Wen ich wünschen könnte, müssten sie (nur meine Meinung) zusätzlich einen Sänger finden, denn Sänger Alex ist mit dem anspruchsvollen Gitarrenspiel genügend ausgelastet, wodurch die Sänger-und Frontmann Figur etwas fehlt.

Dann kurzer Umbau für…

Reykjavík! (IS): - Nasa
(http://www.myspace.com/reykjaviktheband)
(http://www.myspace.com/reykjaviktheband/videos/video/106862166)

Reykjavík! @ NASA

Ein Blick nach hinten genügte, um zu wissen, dass der Club jetzt wieder absolut voll war.
Kaum hatten die sechs Musiker ihre Instrumente umgehängt und eingestöpselt überrollte eine Sound- und Energie-Welle das ganze Lokal. Vom ersten Ton an hatte diese Band das Publikum fest im Griff. Frontmann-, Hauptsänger- und Publikumsspringer Bóas, peitschte die Menge an, sprang in das Publikum, riss die Leute der vorderen Reihen mit sich, streckte ihnen das Mikro hin mit der Aufforderung reinzuschreien. Das ganze in einer Lautstärke die hiesige Konzertveranstalter erschaudern liesse.
Als es plötzlich still wurde, wurde uns erst bewusst – 45 Minuten sind um, das Konzert zu Ende. Schade!!! So schnell können 45 Minuten vergehen. Wir hatten Reykjavík! bisher schon ab CD gekannt – aber live ist’s nur grossartig. Insbesondere die zwei neuen Songs, “Internet” und “Cats” die noch nicht auf einem Album vertreten sind, werden sicherlich noch lange zu unseren Highlights zählen.

Zeit für einen erneuten Stilbruch und draussen den Ohren etwas Ruhe zu gönnen…

Nive Nielsen & the Deer Children (GL): - Hemmi & Valdi (off venue)
(http://www.myspace.com/nivenielsen)

Nive Nielsen @ Hemmi & Valdi

Die charmante Grönländerin Nive Nielsen und ihr Freund Jan de Vroede, durften wir schon wärend ihrem Konzert am diesjährigen OpenAir St. Gallen persönlich kennenlernen. Klar also, dass wir in’s kleine, heimelige Hemmi & Valdi Lokal gingen um sie erneut live zu sehen.
Zeitlich etwas knapp und leicht erkältet (sowas kann auch nur einer Grönländerin passieren – sie hatte sich zuvor in Kalifornien erkältet :-)  ) machten sich die fünf Musiker daran, ihre kleines Eck so einzurichten, dass jeder noch so knapp Platz hatte. Da das Lokal für nur ca. 50 Leute Platz bot, war es schnell sehr voll – was man auch an den schwitzenden Fenstern unschwer erkennen konnte.
Sängerin/Gitarristin Nive begrüsste das Publikum mit einem scheuen: “hi, we are Nive Nielsen and Band and we’re from Greenland. Nice to see you here”. Mit ihrem vielseitig inspirierten Mix aus Pop, Folk, Country und Indie-Elementen hatten sie das Publikum schnell begeistert. Es war spannend, nach dem Auftritt auf der Sternenbühne (die ja, obwohl die kleine OpenAir-Bühne, doch recht gross ist) die Band in diesem intimen Rahmen zu erleben. Ein weiteres Konzert dass sehr viel Freude machte.

Dann wieder zurück in Richtung Zentrum…

Harry’s Gym (NOR): - Sódóma
(http://www.myspace.com/harrysgym)

Harry’s Gym @ Sódóma

Die Band aus Oslo war uns gänzlich unbekannt. Beim durchgehen der Bands hörten wir vorab in einige ihrer Songs und beschlossen, dass wir, wenn nichts dazwischen kommt, uns die Band ansehen möchten. Die Frontfrau Anne Lise Frøkedal und ihre drei Norwegischen Mitmusiker spielten einen gefallenden Mix aus härteren Rockgitarren mit poppig, eingängigen Melodien. Da wir aber an diesem Tag schon so viel Musik gehört hatten, war aber die Aufmerksamkeit leider etwas geschwunden und wir beschlossen, dass dies unser letztes Konzert für diesen Abend (obwohl mittlerweile war es schon früher Freitagmorgen) sein sollte.

(Bericht: Roger Rey; Fotos: Anita Steck)