Iceland Airwaves 2013 - Sonntag (03.11.2013)

(Texte: Roger Rey, Fotos: Anita Steck)
Für Sonntag hatten wir in weiser Voraussicht erst für den Abend geplant. So hatten wir etwas Zeit, den Nachmittag bei kühler, frischer Luft - am Hafen zu verbringen. Bei einem verspäteten Frühstücks- bzw. Nachmittags-Süppchen im Harpa, trafen wir dann auf Marius und seine Band. Einige von ihnen hatten das Nachtleben noch bis 07.00 Uhr ausgekostet.

Unser nächster Programmpunkt:

18.00 Byrta – Cintamani

Da wir Byrta am Vorabend zu kurz sehen konnten, gingen wir ins Sportgeschäft Cintamani.
Hier spielten die Musiker im Schaufenster (mit dem Rücken zum Laden) und der Sound wurde über Lautsprecher nach draussen übertragen. Da es kühl war, bevorzugten wir aber dennoch einen Platz im Geschäft. Durch das Fenster war zu sehen, dass sich draussen eine grosse Menge Zuschauer eingefunden hatte. Die Songs, komplett in Färöisch gesungen kamen beim Publikum sehr gut an. Die elektronische Sounds und Beats und die speziellen Gitarrensounds animierten die Leute vor und im Laden zum tanzen.

Byrta - Cintamani - 03.11.2013

Wir hatten uns noch auf ein Bier mit der Norwegischen Cellistin Ofelia (sie spielt bei Einar Stray und war auch schon mit Pål Moddi Knutsen in der Schweiz) und ihrem Freund Terence (Tontechniker und Mixer bei den Konzerten von Ólafur Arnalds) im Kaffibarinn verabredet.
Da sich die Kultbar immer mehr füllte, machten wir uns zu viert auf den Weg:

19.30 Marius – Boston

Hier konnten sie nochmals so richtig aufdrehen, die Songs rockiger spielen als im gediegenem Ambiente des Gamla Bió. Die gute Stimmung der Band und der Drive der Songs gingen sofort auf das Publikum über. Für meinen Geschmack der beste Auftritt der Band, die die Nähe zum Publikum im vollgepackten Dillon braucht. Auch unsere zwei anspruchsvollen Musiker und Zuhörer, die die Band nicht kannten, fanden nur lobende Worte für diesen Auftritt.

Danach, wie so oft, ein, zwei Biere mit der Band. Es wurde ein lustiger und geselliger Abend, den wir dann etwas früher verlassen mussten für:

00.00 Vintage Caravan – Amsterdam

Die junge Bluesrock Band gehört schon seit unserem ersten Airwaves Besuch zu unserem festen Programm-Punkt. Jung, frech, frisch und unglaublich virtuos hatten uns die 3 Musiker schon seit 2011 die Freude an gutem Bluesrock zurückgebracht.
Als ich Mitte dieses Jahres erfuhr, dass die Band einen Plattenvertrag beim Label „Nuclear Blast“ unterzeichnen konnte, freute mich das umso mehr. So besteht die Chance, dass die Jungs auch die Bühnen ausserhalb Islands rocken können.
Als Bass und Schlagzeug loslegten, war schon klar, die Songs haben noch an Härte und Druck gewonnen. Der Sänger und Gitarrist Óskar Logi Ágústsson stieg gleich mit einem harten Riff ein.
Im Club Amsterdam war an diesem letzten Abend des Festivals nichts von Kater-Stimmung zu spüren. Die Besucher schüttelten ihre Mähnen und sangen lauthals mit. Aufgrund des Tempos fielen einige der Gitarren-Feinheiten etwas weg, was aber durch den Groove und die Bühnenpräsenz leicht wettgemacht wurde.

Ein krönender Abschluss für ein vielseitiges, begeisterndes und einfach grossartiges Airwaves 2013.

Für die noch verbleibenden Tage hatten wir uns noch etwas Ruhe und Entspannung vorgenommen. Hierfür mieteten wir ein Auto um Island ausserhalb von Reykjavík noch etwas geniessen zu können.
Ein wohltuendes Kontrastprogramm mit viel Natur und Ruhe!
Ein gemütliches, leckeres Frühstück bei Magnús und Marta am Montag und ein schöner Abend mit Nachtessen am Dienstag bei Lára und Addi mit Margrét und Birkir rundeten diese Tage ab.
Danach ging’s mit Birkir noch gemütlich auf ein Bier ins Kaffibarinn und so schnell waren unsere Tage in Island leider wieder vorbei.

Fazit:

Obwohl jetzt schon unser viertes Airwaves Festival ist, ist es jedes Jahr wieder einzigartig und einmalig.
Diese Menge an tollen Bands und Musikern an diesem wunderschönen Ort scheint mir unübertrefflich.

Ein grosses Danke und Kompliment an die Organisatoren und das ganze Airwaves-Team die das jedes Jahr ermöglichen.
Die dafür sorgen, dass die Soundqualität in jedem der offiziellen Venues und sogar in den kleinen, bis hin zu den kleinsten Off-Venues immer sehr gut ist und die trotz teils hektischem Betrieb bei so vielen Musikern & Besuchern dafür Sorge tragen, dass alles stets reibungslos (zumindest aus Sicht der Besucher) verläuft.

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