Einmal Gampel - immer Gampel!!!

… dies ist der Slogan des Open Air Gampel - und ich kann nun verstehen, warum das so ist. Wir haben dieses Jahr das erste Mal dieses Festival im schönen Wallis besucht und sind absolut begeistert von der wunderschönen Kulisse, dem Musikprogramm und der Festivalorganisation. Alles hat wunderbar geklappt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Olivier Imboden, der uns dies ermöglicht hat!

Leider war “unser” Hotel, in welchem wir telefonisch ein Zimmer reserviert hatten, komplett ausgebucht - und von unserer Reservation wusste niemand etwas. Zu Hause haben wir noch Scherze darüber gemacht, ob wir wohl die Schlafsäcke doch noch mitnehmen sollten oder nicht… das war wohl die Strafe dafür. Nach einigem Hin und Her fanden wir dann noch ein Zimmer im Hotel Post in Brig-Glis. Also fuhren wir von Raron aus wieder zurück nach Brig um dort unser Hotelzimmer zu beziehen.
Mit ziemlicher Verspätung kamen wir dann schlussendlich kurz nach 20.00 Uhr in Gampel auf dem Festivalgelände an. Die erste skandinavische Band “The Hives” hatte bereits begonnen zu spielen. Da das Fotografieren meist nur während den ersten 3 Songs erlaubt ist, waren wir natürlich schon zu spät dran um noch ein paar Fotos zu machen. Dafür konnten wir dann das Konzert in vollen Zügen vom Publikum aus geniessen.

Steinbock
(Eingangsbereich Open Air Gampel - Foto: Anita Steck)

Rund 78′000 Besucher am 23. Open Air Gampel bescherten dem Schweizer Festivalsommer einen gelungenen Abschluss.
Wie im Pressetext vermerkt ist, wird das Festival seitens Kantonspolizei, Security, Sanität und Feuerwehr als “ruhiges Festival” bezeichnet. Der Sicherheitsverantwortliche Albert Zengaffinen resümiert sogar, dass angesichts der Masse an Personen, die sich vier Tage in Gampel aufhielten, das diesjährige Festival das ruhigste überhaupt war…

 Hauptbühne
(Hauptbühne Open Air Gampel - Foto: Anita Steck)

… nun ja - von den Besuchern her sicher - aber die Musik war eigentlich alles andere als ruhig! Zumindest gewisse Bands verstanden es so richtig, das Festivalgelände zu rocken. Allen voran die norwegische Band Animal Alpha! ”Genie und Wahnsinn” scheinen sich hier vereint zu haben um fassungslose aber ebenso faszinierte Gesichter im Publikum  zu hinterlassen. Ein weiblicher Mike Patton aus Norwegen! Frontfrau Agnete Maria Kjolsrud bestach durch ihren facettenreichen Gesang - mal lasziv flüsternd, mal schreiend und schimpfend - und das alles trotzdem melodiös und rockig. Wir hoffen, dass die Norweger nach ihrem geglückten Erstauftritt in der Schweiz möglichst bald wieder kommen, um die heimischen Konzertsäle zu rocken.

Animal Alpha
(Animal Alpha @ Open Air Gampel 2008 - Foto: Anita Steck)

Auch die finnischen Epic-Rocker von Nightwish begeisterten trotz Regen und Kälte das Publikum am Freitag. Auf der Bühne wurde so richtig “eingeheizt” - und das wortwörtlich mit einer beeindruckenden Pyro-Show.
Anette Olzon, die neue Sängerin der Band, überzeugte durch ihre Stimme und der sympathischen Bühnenpräsenz. Auch den anderen Musikern schien es offensichtlich Spass zu machen. (Lag es vielleicht daran, dass die Musiker im Trockenen spielten und die zahlreich erschienenen Fans im Regen stehen mussten??) 

Nightwish
(Nightwish @ Open Air Gampel - Foto: Anita Steck)

Roger im Regen ;-)
(Papa Schlumpf im Regen mit zwei Schlumpfinen - Foto: Anita Steck)

Am Samstag war das Wetter dann zum Glück schon merklich besser. Die Jungs von Grand Avenue hatten die undankbare Aufgabe, um 13.10 Uhr die verkaterten Festivalbesucher vor die Bühne zu locken. Durch die gewinnende Art von Sänger Rasmus Walter Hansen gelang dies auch. Ein paar Scherzchen hier, ein paar Scherzchen dort - und schon hatte der vor kurzem in einem Boulevardblatt bezeichnete “begehrteste Junggeselle Dänemarks” das (vorwiegend weibliche) Publikum in seinen Bann gezogen. Bei dem einen oder anderen Zuschauer war das “Aha-Erlebnis” ins Gesicht geschrieben, als die Band die Songs “Bullet” und “The Outside” zum besten gaben. Diese beiden Songs konnte man schliesslich hierzulande auch des öftern im Radio hören. Den Höhepunkt erreichte das Konzert jedoch, als sich Rasmus Walter Hansen während des Songs “Closer” ins Publikum mischte - um wirklich “closer” zu sein.

Rasmus Walter Hansen (Grand Avenue)
(Grand Avenue @ Open Air Gampel - Foto: Anita Steck)

Da wir die Band mittlerweilen persönlich relativ gut kennen, hatten wir dann auch nach dem Konzert noch die Gelegenheit, gemütlich mit ihnen zusammen zu sitzen und ein - zwei Bierchen zu trinken. Ein grosses “Hallo” gab’s dann als die Jungs von Sunrise Avenue im VIP-Bereich auftauchten. Grand Avenue waren vor kurzem als Supporting Act mit Sunrise Avenue unterwegs.

Somit haben wir dann auch gleich die Überleitung zum nächsten nordischen Act. Sunrise Avenue, bekannt durch ihre bisher grössten Hits “Fairytale gone bad” und “Choose to be me”, welcher als Big Brother-Titelsong herhalten musste, vermochte das ebenfalls vorwiegend weibliche Publikum zu begeistern. Ich persönlich hätte den Auftritt etwas frecher und rockiger erwartet - die Jungs aus Finnland wirkten auf mich eher etwas müde. Dennoch gaben sie sicher ihr bestes und dem Publikum hat es offensichtlich gut gefallen.

Sunrise Avenue
(Sunrise Avenue @ Open Air Gampel - Foto: Anita Steck

Am späteren Abend beschlossen wir dann, noch etwas müde und erschöpft vom Vortag, zurück in unser Hotel zu gehen, uns eine Dusche zu genehmigen und dann mal einen Salat zu essen. Nach all dem Festival-Food (welcher übrigens gar nicht übel war), musste mal wieder was Gesundes her.

Erholt und ausgeschlafen fuhren wir dann am Sonntag Morgen wieder zum Festival. Kurz nach Mittag standen Kaizers Orchestra auf dem Programm. Das norwegische Sextett bot eine gewohnt energiegeladene und kurzweilige Show. Mit gut ausgewählten Songs konnten sie viele neue Fans für sich gewinnen. Ich persönlich habe jedoch den Titelsong des neuen Albums “Maskineri” vermisst. Sänger Janove Ottesen war sichtlich von der traumhaften Walliser Kulisse begeistert. Ich möchte mal behaupten, dass Kaizers Family wieder um ein paar Mitglieder gewachsen ist.

Janove Ottesen (Kaizers Orchestra)
(Kaizers Orchstra @ Open Air Gampel - Foto: Anita Steck)

Für uns war dies der krönende Abschluss unseres Ausflugs ins Wallis. Später am Abend hätten noch Mando Diao gespielt. Auf diese mussten wir aber leider aus “Vernunftsgründen” verzichten, da wir ja noch einen ca. 5-stündigen Heimweg vor uns hatten. Das nächste Mal bleiben wir einfach noch eine Nacht länger im Wallis!

Für den Nachhauseweg haben wir die Route über den Furkapass gewählt. Eine wunderschöne, beeindruckende und empfehlenswerte Strecke - man hat zwar etwas länger - aber es lohnt sich.

Heimweg

Heimweg

Heimweg

In diesem Sinne: Einmal Gampel - immer Gampel!

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